Vierte Mülheimer Fatzer Tage
Bertolt Brecht
Es ist Krieg, vor hundert Jahren und heute. Während aus den Stellungen des Ersten Weltkriegs die Soldaten zu entkommen versuchten, ergreift heute der Krieg oft jeden Ort eines Landes und macht die Zivilbevölkerung zu Flüchtlingen. Kriege sind Bewegungen hin zu und fort vom Ort des Gefechts, des Tötens und Sterbens. Das Theater scheint dabei „weit vom Schuss“ und bietet doch seit jeher einen Ort der Reflexion über unser Verhältnis zu Kriegen an, denen wir durch Erinnerung, durch Waffenexporte und politische Interessen verbunden sind.
In Bertolt Brechts Fatzer-Fragment ist der Krieg ein zentraler Bezugspunkt. Im Blick zurück nach vorn hinterfragen die Vierten Mülheimer Fatzer Tage die Figuren von Freund und Feind und die Ziehung von Fronten heute. Und wie sich der Krieg abbrechen lässt – auch diese Frage gilt weiter.
Neben Produktionen von Futur II Konjunktiv sowie andcompany&Co. werden Inszenierungen von jungen Theaterschaffenden der Ernst-Busch-Hochschule Berlin, der Angewandten Theaterwissenschaft Gießen und der Szenischen Forschung der Ruhr-Universität Bochum zu sehen sein.