Dritte Mülheimer Fatzer Tage
Bertolt Brecht
Brechts Fatzer ist ein visionärer Text, ein Text für die Gegenwart. Entstanden zwischen 1926 und 1930 verhandeln die Szenen, Chöre und Kommentare die aktuellen Fragen einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Der Bestand jedes zivilisatorischen Guts, jedes gesellschaftlichen Fortschritts ist ungesichert. Dabei führen die sozialen, politischen und ökonomischen Probleme immer wieder zu der Frage, wie wir zusammen leben wollen. Und wie wir dorthin gelangen könnten, denkend und handelnd.
Seit 2011 bringen die Mülheimer Fatzer Tage jedes Jahr ganz unterschiedliche theoretische und praktische Auseinandersetzungen mit Fatzer, mit dem Politischen und den Verhältnissen der Gegenwart zusammen. Fatzer als gemeinsamer Denkgrund.
Im Zentrum der dritten Fatzer Tage steht das Verhältnis von
Gemeinschaft und Einzelnen als historische und aktuelle Frage. In einem
Open Call wurde um szenische Vorschläge gebeten, von denen drei für das
diesjährige Festival produziert wurden: Schauf/Millner untersuchen Fatzer als Lehrstück, die Europäische Gemeinschaft für Kulturelle Angelegenheiten findet Fatsa/Koina in Athen und Katrin Hylla kommt auch als Einzele ganz gut zurecht.
Darüber hinaus sind die Fatzer-Arbeiten des Hessischen Landestheaters Marburg und von P14, dem Jugendtheater der Volksbühne Berlin zu sehen.
Beim diesjährigen Symposium stellen Martin Kaluza, Claas Morgenroth, Juliane Spitta und Mayte Zimmermann historische und aktuelle Überlegungen zur Gemeinschaft zur Diskussion. Dokumentiert und erweitert werden Vorträge und Aufführungen der Fatzer Tage in den seit 2012 erscheinenden Mülheimer Fatzerbüchern.