Fatzer: Eine Zeremonie
Bertolt Brecht / Futur II Konjunktiv
In einem zukünftigen Staat, am Vorabend einer wichtigen politischen Versammlung: Vier Priesterinnen vollziehen eine Zeremonie, die den Gründungsmythos der Gesellschaft immer wieder zur Aufführung bringt – die Geschichte des Johann Fatzer. Im Zentrum stehen die beiden Handlungen, auf die sich die neue Gesellschaft gegründet hat: die sexuelle Selbstbestimmung Therese Kaumanns sowie die Tötung/Opferung Fatzers durch seine drei Kameraden, die er zuvor verraten hat.
Die Inszenierung folgt dem Gedanken eines durchgängig musikalisch-rhythmisch geordneten Rituals und stellt die Chöre und erzählenden Passagen des Fragments von Bertolt Brecht in den Mittelpunkt. Die liturgisch-kultische Situation erkundet die Grenzen von Kollektivität, von Einzelnen und Gemeinschaft, von Chor und Gegenchor.