Esmalbesserhabenin.de

Simone Dede Ayivi und Kompliz*innen

Online-Installation
ab 21. Februar 2022
Esmalbesserhabenin de Pressebild C Lena Rossbach kleiner, Copyright Lena Rossbach

Die audiovisuelle Onlineinstallation Esmalbesserhabenin.de widmet sich den Familienerzählungen, Generationenkonflikten, politischen Kämpfen und Zukunftsvisionen in Familien mit Migrationserbe. Aus der Perspektive der zweiten Einwanderergeneration erzählt sie über das Eltern- und Kindsein in der Migrationsgesellschaft:

“Unsere Eltern sind hier angekommen. Wir sind hier aufgewachsen. Wir sind Kinder der 90er. Und wir leben immer noch in Deutschland. Unsere Eltern mussten uns Solingen, Mölln und Rostock-Lichtenhagen erklären. Wir sprechen mit unseren Kindern über Halle und Hanau.”

Die Autorin und Theatermacherin Simone Dede Ayivi hat mitten in Deutschland einen Stuhlkreis gebildet und fünf Kompliz*innen der zweiten Einwanderergeneration eingeladen, um Kindheitserfahrungen und Jugenderinnerungen miteinander zu teilen. Gemeinsamer Ausgangspunkt ist der Satz: „Wir sind in dieses Land gekommen, damit ihr es mal besser habt als wir.“

Dabei sind die Geschichten selbst sehr unterschiedlich: Die Familien kommen aus verschiedenen Ländern und Kontexten, um zu arbeiten, mussten aus ihrem Zuhause fliehen oder folgten einer großen Liebe. Sie wuchsen in schicken Vororten oder in Geflüchteten-Unterkünften auf.

Auf Esmalbesserhabenin.de werden diese Stimmen aus verschiedenen Communities in interviewbasierten Tonspuren zusammengeführt und von kurzen Videos begleitet. Besucher*innen können sich spielerisch durch den Raum bewegen und sind eingeladen ganz nach Interesse einzelne Themenkapitel anzuwählen und Gesprächen zu folgen.

Die Onlineinstallation startet am 21.02.2022 um 0:00 Uhr und wird begleitet von vier Aufführungen der Live-Installation “The Kids Are Alright” (Theater im Pavillon Hannover, 24.-25.02.2022 | UA: sophiensaele Berlin (2020)), auf der Esmalbesserhabenin.de basiert.

Sechs Erwachsene sprechen über das Aufwachsen mit Rassismus, die Hoffnungen und Ansprüche ihrer Eltern für die sie übersetzten und die politische Arbeit, die sie als Künstler*innen, Psychologin, antifaschistische Aktivistin oder Migrationsforscher für zukünftige Generationen machen. Was verbanden ihre Eltern mit der Vorstellung von einem guten Leben in Deutschland und was heißt das für sie? Wofür kämpfte und kämpft die erste Generation, was haben sie hier aufgebaut und was will die zweite Generation in diesem Land erstreiten und verändern? In mehreren Gesprächen und Interviews, beim Kaffeetrinken und Ballspielen entstand das Material. Während die verhandelten Themen und Erlebnisse oft schmerzhaft sind, ist das Zusammenkommen, Teilen und Sichtbarmachen, ein erlösender und stärkender Prozess. Geteiltes Leid, ist eben nicht nur halbes Leid, sondern der Anfang von Veränderung.

„Unsere Kinder sollen es einmal besser haben“, haben unsere Eltern gesagt. „Unsere Kinder sollen es einmal besser haben“, sagen wir.

Simone Dede Ayivi lebt in Berlin, schreibt Texte und macht Theater aus Schwarzer feministischer Perspektive. In ihren Performances sucht sie nach dem revolutionären Geist und Solidarität im Alltag. Sie erörtert Fragen von Repräsentation, Widerstand und Community. Sie beschreitet Wege des Erinnerns und Wiederfindens - macht politische Kämpfe und Bewegungen, Schwarze Geschichte und Gegenwart sichtbar.

Eine Produktion von Simone Dede Ayivi und Kompliz*innen.

Besetzung

KONZEPT Simone Dede Ayivi // RAUMKONZEPT Theresa Reiwer // DRAMATURGIE Selma Böhmelmann // SOUND, MUSIK Katharina Pelosi // VIDEO Jones Seitz // KAMERA AUßENAUFNAHMEN Thomas Machholz // GRAFIK Lena Rossbach // WEB DEVELOPMENT Niklas Jurij Plessing // GESPRÄCHSPARTNER*INNEN Fatma Kar, Dan Thy Nguyen, Kadir Özdemir, Nabila und Lenssa // PRODUKTIONSLEITUNG ehrliche arbeit - freies Kulturbüro // PRESSE, ÖFFENTLICHKEITSARBEIT Sarah Rosenau

Ort Online-Event | |

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