Transit
Cheers for Fears
From spring to autumn of this year the Cheers for Fears initiative was hosting the research and production platform TRANSIT, giving artistic performing arts teams the opportunity to present their ideas of transdisciplinary work in a creative environment for discussion, accompanied by colloquia and mentors to (further) develop these ideas in a research process. Advanced students and graduates of the Academy of Media Arts Cologne, the Centre for Contemporary Dance Cologne, the University of Fine Arts Münster, the University of Fine Arts Düsseldorf, the Folkwang University of the Arts and the study programme scenic research at the university Bochum will present the results of their research on 30 September in the form of performances, installations and films.
RAS MIT DIE SPRACHE! | Golnaz Farmani
Interaktive Performance | 17.15 – 18.30 Uhr Bühne 3
Wie verständigen wir uns, wenn deine*meine Muttersprache meine*deine Zweitsprache ist? Wie können wir über die Missverständnisse, Verletzungen, Hierarchien, Demütigungen... sprechen, die eben dann aufkommen, wenn wir miteinander sprechen?
In der Performance “Ras mit die Sprache!” schafft Golnaz Farmani gemeinsam mit der Performancekünstlerin und Muttersprachlerin Sophia Godau einen Raum, in dem die Machtdynamiken von Sprache erfahrbar werden. Dazu bringt sie Zweit- und Erstsprachler*innen sowie Expert*innen der kognitiven Linguistik und Kunst in einen Dialog und fordert dabei alle Seiten heraus, die im Schatten stehenden Probleme ins Licht zu rücken.
Künstlerische Leitung/Konzept/Performance: Golnaz Farmani // Kollaboration/ Performerin: Sophia Godau // Mentorin: Sahar Rahimi // Videokünstler: Pooyesh Frozandeh // Fotografie: Dana Schmidt // Videographie: Adam Sen
MAISKIND | iSaAc Espinoza Hidrobo
Dance Gathering / Film| 17.15 – 18.00 Uhr Außengelände / 19.45 - 20.15 Uhr Bühne 3
Ausgehend vom Schöpfungsmythos der Maya, nach dem die Götter die ersten Menschen aus Mais schufen, geht die Künstlerin iSaAc Espinoza Hidrobo der Frage nach, wie die westliche Perspektive transformiert werden kann, um unsere Verbindung nicht in der Gleichheit aller, sondern in unseren Unterschieden zu erkennen. Denn „it is not about you, it’s about all of us.“ maiskind bildet eine transdisziplinäre Zusammenarbeit mit verschiedenen Künstler*innen (Tänzer*innen, Musiker*innen, bildende Künstler*innen) sowie Kunst- und Tanzbegeisterten rund um die Bedeutung von Identität, Empathie und Gemeinsamkeit. Das Projekt hat durch seine Dance Gatherings im öffentlichen Raum Kölns Türen geöffnet, um sich gemeinsam zu bewegen, zu genießen und mit sich selbst, anderen und der Außenwelt in Verbindung zu treten.
Künstlerische Leitung/Konzept/Choreographie: iSaAc Espinoza Hidrobo // Performer*innen: Ander Ballarin, Brigitte Huezo, Ceci San José, Constanza Ruiz Campusano, Charlotte Werner, Dasha Myasnikova, Demetris Vasilakis, Eithan Albay, Franz-Josef Heumannskämper, Katharina Senzenberger, Lisa Hellmich, Maria Mercedes Flores, Sarah Espinosa. Yeojin Kim
Musiker*innen/Komponist*innen: Emilia Golos, Szymon Wojcik, Thea Soti // Maler*in: Joanna Stange, Dan Arenzon // Videographie: Beomseok Jeong // Fotografie: Sam Youssef // Produktionsassistenz: Ana Gonzalez // Technische Assistenz: Bastian van Velthofen // Kostüm: she-saac, Joanna Stange // Konsultation (Mentoring) während des Arbeitsprozesses: Saša Asentić, Cyndy García-Weyandt
INSPIRATION IMAGINATION DEDICATION | Luki von der Gracht
Sound-Installation | 17.15 – 22.00 Uhr Foyer
In Luki von der Gracht’s Werk ist jede Arbeit Fragment einer größeren Suche, die wie ein Puzzle angeordnet ist, aber mit Lücken und offenen Fragen, die Identität ergründen. Es finden sich darin Wiederholungen, Veränderungen und Verwandlungen, die sensibel aus persönlichen Erfahrungen und Auseinandersetzungen mit medialen Umwelten schöpfen. Das interdisziplinäre musikalische Gruppenprojekt involviert Teilnehmende der LSBTI*-Community und stellt sich der Frage, wie Empowerment funktioniert, was uns antreibt und Kraft gibt. Luki sieht die künstlerische Arbeit als Werkzeug, um Heilung zu bewirken und zu empowern, dabei schöpfen ihre Arbeiten immer aus persönlichen Erfahrungen.
Das Zwischenresultat dieses on-going Projektes wird hier anhand ausgewählter Songs, die im Rahmen von TRANSIT entstanden sind, gezeigt.
Künstlerische Leitung/Konzept/Musik: Luki von der Gracht // Musiker*innen: Gabby Electra, Ilgen Nur, Alex Michalak // Mentorinnen: EVA & ADELE // Ankündigungstext: Dora Cohnen
SO VERY CLOSE - IN PROGRESS | Renate Mihatsch
Performance | 18.45 – 19.15 Uhr Außengelände
So Very Close – in progress gibt einen Einblick in einen Arbeitsprozess
Ein Prozess des Zusammen- und Übertragens
Ein Nachspüren von Spannungen zwischen Härte und Sensibilität
Zwischen Einfordern, Einfühlen, Hinfühlen
Eine Kollaboration diverser Künstler*innen
Material und Subjekt
Körper in Bewegung
Sonnen- zu Scheinwerferlicht
Gras und Körper
Schall in der Erde
Schall in der Luft
Künstlerische Leitung/Konzept: Renate Mihatsch // Performer*Innen: iSaAc Espinoza Hidrobo, Brigitte Huezo, Katharina Senzenberger, Charlotte Werner // Soundkomposition: Isabelle Finou // Styling: Marie-Luise Wolf // Technische Assistenz: Friedrich Böll // Kamera: Linda Schefferski // Beratendes Gespräch: Doris Uhlich
EIN MUSEUM DER AUFMERKSAMKEITEN | Fake Friktion
Installative Performance | 19.30 – 20.15 Uhr & 21.15 – 22.00 Uhr Bühne 2
In einem Zeitalter, in dem Informationen im Überfluss vorhanden sind, wird unsere Aufmerksamkeit zur Ware. Der transdisziplinäre Organismus Fake Friktion geht dabei der Frage nach, wie unsere Aufmerksamkeit gelenkt wird / werden kann. In einer performativen Installation möchte Fake Friktion die Mechanismen und Gefahren der digitalen Aufmerksamkeitsökonomie aufzeigen, Absurditäten entlarven und spielerisch zwischen virtuellen und analogen Räumen, zwischen darstellender und bildender Kunst forschen.
Künstlerische Leitung/Konzept/Performance: Milena Cestao Kolbowski (Performerin und Regisseurin), Wayne Götz (Diplom Physiker, Physical Performer), Bruna Cabral (Perkussionistin, Komponistin), Valentin Schwerdfeger (Performer, Visual Artist), Johanna Johnen (Kunstwissenschaftlerin)
Mentor*innen / Beratung: Journalist, Publizist: Dirk von Gehlen, Art&Akten // Raum für digitale Kunst-und Kulturvermittlung: Amanda Rosengarth (Kunsthistorikerin / Kunstvermittlerin) & Armin Tavakolian (Developer), Raumkonzeption / Setting: Ivo Schneider, Visual Arts/3D & AR-Design: Lukas Becker , Visual Arts/ Sensor Technik: Leonard Leyens
(...) mein Onkel hatte auch einen Klon, seinen Zwilling, der kurz nach der Geburt verstarb. Ebenso starb sein älterer Bruder, als sie noch Kinder waren, 1962. Er war neun, der Zwilling, der überlebte, vier, Mama zehn, meine Tante dreizehn. Der große Bruder erzählte dem kleinen von den Sternen, wenn sie in Sommernächten in den Maisfeldern lagen. Der Kleine wurde Ingenieur und gab die Faszination an Flugzeugen und Raketen an seinen Patensohn weiter. Dieser, mein ältester Bruder wiederum hat mich mit dem Science-Fiction- und Weltraum-Faible angesteckt...und das alles geht möglicherweise auf den Onkel zurück, der neunjährig starb? (...)
11 12 13 et al. arbeitet mit vielperspektivischem Erzählen, multidirektionaler Geschichte und Biografie. Wie erzählen wir die eigene Biografie, was sind Deine Geschichten, was sollen unsere Geschichten sein?
Dieses Recherche- und Schreibprojekt startete aus einer gewissen Ratlosigkeit heraus, ob die künstlerische Praxis der Aneignung und des Remix möglicherweise einer verinnerlichten Konsumhaltung entspringt, die - unbewusst vielleicht - nicht einmal Halt macht vor Schicksalen, Biografien und Kulturpraktiken anderer? Was macht das mit den Konsumenten, mit den Konsumierten?
Künstlerische Leitung/Konzept: Manuel Talarico // Mentorin/Co-Autorin: Bernice Lysania Ekoula Akouala & Stephanie Sczepanek // Mentorin/Choreografie: Eng Kai Er // Co-Autorin: Franziska Jürgens
TRANSIT – Plattform für künstlerische Recherche und Produktion wird gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen von NEUSTART KULTUR. Die Mobile Akademie Cheers for Fears wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen sowie der Kunststiftung NRW.
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