Impulse Theater Festival

AKADEMIE

Festival
08. bis 18. Juni 2023
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The Impulse Theater Festival has been the most important platform for independent theater in the German-speaking world for thirty years. Every year, the Impulse of the NRW KULTURsekretariat shows exemplary works produced beyond the classical municipal theater apparatus, testing, expanding and questioning theater as a medium. Many of the aesthetic innovations that have revitalized German-language theater in recent decades were seen at Impulse, discovered there by the theater scene and the press, and brought to international attention.

The Impulse Theater Festival 2023 will take place from June 8 - 18 in Mülheim an der Ruhr, Düsseldorf and Cologne.

This year, the Impulse Academy will take place at the Ringlokschuppen:
What are the hot topics in independent theater right now? Where is the scene heading? Our Impulse Academies offer a place for self-questioning and self-understanding for the independent theater scene.

AKADEMIE #1 | HAVE YOU TRIED TURNING IT OFF AND ON AGAIN?

Theater für eine Welt im Schleudergang - Jahreskonferenz der Dramaturgischen Gesellschaft
8.–11.6.2023, Ringlokschuppen Ruhr, Mülheim an der Ruhr

Die Grundlagen des Zusammenlebens verändern sich gerade fundamental: ökologisch durch die Klimakrise; politisch durch die gewaltsame Neuordnung der internationalen Beziehungen infolge des russischen Angriffskrieges; kulturell durch die Allgegenwärtigkeit digitaler Kommunikation und die zunehmende Auslagerung von Entscheidungen an Künstliche Intelligenz. All dies sind keine vorübergehenden Krisen, sondern bleibende Veränderungen – Epochenbrüche, die ineinandergreifend durch ihre Komplexität überfordern.

Was sind die gesellschaftlichen Folgen dieser Umbrüche? Und was bedeuten sie für die Art, wie Theater gedacht und gemacht wird: Wie erzählen von einer Welt im Schleudergang? Wie Zukunftsperspektiven entwickeln? Und wie verändern diese neuen Bedingungen das Verständnis vom globalen Zusammenleben?

Bei der Jahreskonferenz der Dramaturgischen Gesellschaft begegnen sich in Keynotes, Tischgesprächen, Panels und Workshops Theatermacher*innen, Wissenschaftler*innen und Aktivist*innen, um verschiedene zentrale Aspekte einer sich rasant verändernden Welt zu analysieren und neue Perspektiven darauf zu entwickeln.

Konferenzbeitrag:
90 € / 40 € ermäßigt
Für Mitglieder der Dramaturgischen Gesellschaft ist die Teilnahme kostenlos.
Anmeldung und Informationen zum Programm unter https://konferenz-2023.dramatu...

AKADEMIE #1 ist eine Kooperation mit der Dramaturgischen Gesellschaft. Gefördert durch KULTUR.GEMEINSCHAFTEN, Teil des Förderprogramms NEUSTART KULTUR, das aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Kulturstiftung der Länder bereitgestellt wurde.

AKADEMIE #2 | WENIGER PRODUZIEREN, BESSER ARBEITEN!

Die Freien Darstellenden Künste jenseits des Wachstums

15.–18. Juni 2023, Ringlokschuppen Ruhr, Mülheim an der Ruhr

Bis zum 30. April anmelden!

Sprache: Deutsch und Englisch

Programmleitung: Sina-Marie Schneller und Jascha Sommer

Unendliches Wachstum ist auf einem Planeten mit begrenzten Ressourcen nicht möglich. Der Wandel zu einer Postwachstumsgesellschaft ist unausweichlich. Und doch sind auch die Freien Darstellenden Künste vom Dogma des Wachstums bestimmt: Gerade in den vergangenen drei Pandemiejahren wurde so viel recherchiert, konferiert und produziert wie nie zuvor. An den Arbeitsbedingungen und der sozialen Absicherung hat sich für die meisten Künstler*innen allerdings nichts geändert, sie bleiben prekär. Wie kommen wir raus aus diesem Hamsterrad? Die AKADEMIE bearbeitet diese Frage in Vorträgen und drei mehrtägigen Workshops.

Studierende sowie Akteur*innen aus künstlerischer Praxis, Produktion, Dramaturgie, Verwaltung, Gewerkschaften und Förderwesen begeben sich gemeinsam auf die Suche nach neuen Arbeits- und Produktionsbedingungen: Wie sieht eine andere Theaterarbeit aus, wenn weniger, aber dafür nachhaltiger produziert wird? Wenn Arbeitskraft, Ideen und Material nicht schnell verheizt, sondern langfristig genutzt werden? Wenn die Sorge umeinander sowie die Schaffung gemeinsamer Güter und Praktiken in den Mittelpunkt rücken?

Programm
Die AKADEMIE beginnt mit Berichten aus dem Forschungsprojekt „Systemcheck“, das die Arbeitsbedingungen und die soziale Absicherung in den Freien Darstellenden Künsten untersucht. In drei mehrtägigen Workshops (Anmeldung erforderlich) geht es anschließend darum, wie andere Theaterarbeit in Zukunft konkret aussehen kann. Abschließend laden Vertreter*innen von Verbänden, Gewerkschaften und Arbeitsgruppen zu Tischgesprächen über die Frage, wie die Zukunftsentwürfe aus den Workshops konkret in die politische Arbeit eingebracht werden können.

Auch die AKADEMIE selbst will der Hyperproduktivität Einhalt gebieten. Daher ist Raum für kollektives Kochen, Abhängen in der Minibibliothek und unformatierte Gespräche vorgemerkt.

Angemeldete Workshop-Teilnehmer*innen können außerdem an den Abenden die Festival-Veranstaltungen in Düsseldorf besuchen. Das Abendprogramm, Verpflegung und Shuttles nach Düsseldorf (sowie bei Bedarf Unterkünfte) sind in der Workshop-Teilnahme inbegriffen.

AKADEMIE-Programm
Donnerstag, 15.6.
Kostenlos und ohne Anmeldung
11:00–13:00

Systemcheck: zum Zustand der Arbeit in den Freien Darstellenden Künsten
Vorträge und Diskussion mit den Beteiligten des Forschungsprojekts Sören Fenner (ensemble-netzwerk), Janet Merkel (Institute for Cultural Governance), Elisabeth Roos (Bundesverband Freie Darstellende Künste), Hannah Speicher (Institut für interdisziplinäre Arbeitswissenschaft der Leibniz Universität Hannover)

Das Forschungsprojekt „Systemcheck“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste erforscht seit 2021 die Arbeitsbedingungen von Solo-Selbstständigen und Hybrid-Beschäftigten in den Darstellenden Künsten. Im Rahmen der AKADEMIE werden die wichtigsten Themen und Forschungsergebnisse des Projekts von Elisabeth Roos vorgestellt. Hannah Speicher wird von den Erkenntnissen der Interviewstudie „Im freien Fall. Beschäftigungsformen, soziale Sicherungen, Selbstverständnisse und Bewältigungsstrategien in den freien darstellenden Künsten“ berichten. Janet Merkel gibt Einblicke in die Entwicklung des Arbeitsbegriffs in der Kunst- und Kreativbranche. Dabei macht sie deutlich, wie Leidenschaft für einen Beruf und Arbeitsbedingungen zusammenhängen, und wirft Fragen zur Cultural Governance auf. Sören Fenner spricht über die Erfahrungen mit Solo-Selbstständigkeit und Hybrid-Beschäftigung aus Sicht der Künstler*innen. Nach einem Ausblick auf die weiteren Schritte von „Systemcheck“ wird Zeit für Austausch zum Gehörten sein.

Workshop-Programm
Anmeldung erforderlich
13:00–15:00

Mittag! The art of doing nothing (but that together)

  • Tiger Kitchen – zusammen kochen, essen und über unsere Arbeit reden
  • Bibliothek der anderen Arbeit
  • Entspannen im Park

Mit Nadja Duesterberg und Gästen
15:00–17:00
Kennenlernen in den Workshops
17:00
Shuttle zum Impulse-SHOWCASE nach Düsseldorf

Freitag, 16.6. und Samstag, 17.6.
Workshop-Programm
Anmeldung erforderlich
10:00–13:00 und 15:00–17:00

Arbeit in den Workshops
Workshop 1: Commoning our work, commoning our institutions.
Ein postkapitalistisches Training geteilten Arbeitens und Produzierens
Mit Emanuele Braga und Gabriella Riccio (Institute of Radical Imagination)

Kann künstlerische Praxis ein Vorbild für Wege aus der der Krise sein? Im Workshop „Commoning our work, commoning our institutions“ berichten Künstler*innen und Aktivist*innen des Institute of Radical Imagination aus ihrer Praxis: Sie versuchen, Räume für das Wachstum der Commons gegen Privatisierung, Gentrifizierung und Ausbeutung zu schaffen – von der Mikroebene des Individuums bis hin zur Rückeroberung oder Besetzung von städtischem Raum und der Beeinflussung von Planung und Politik. Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen versuchen sie, die Idee eines Theaters der Commons zu entwickeln. Der Begriff der Commons stützt sich dabei auf die Erfahrung in selbstverwalteten Kunst- und Kulturräumen wie L'Asilo (Neapel) oder MACAO (Mailand), in denen die gemeinsame Arbeit für einen geteilten Raum in der Stadt, der allen gehört, im Mittelpunkt steht.

Workshop 2: We have no art: we do everything as well as we can.
Ein Versuch in Maintenance Art
Mit Inga Bendukat und Eleonora Herder (andpartnersincrime)

Was wäre, wenn nicht Produktion, sondern Reproduktion im Zentrum unseres Kunstverständnisses stünde? Wenn Sorgebeziehungen künstlerische Zusammenarbeit nicht hemmen, sondern bereichern würden? Wie funktionieren künstlerische Arbeitsprozesse, wenn sie nicht mehr in neoliberalen Produktionslogiken gedacht werden, sondern als Instandhaltung, als Wiederaufnahme und Wiederanknüpfen? Was kann die Kunst hier von Aktivist*innen der radikalen Sorgearbeit lernen? Und was wäre, wenn wir Kunst schließlich selbst als Sorgearbeit begriffen? Wäre das dann Maintenance Art? Gemeinsam mit den Teilnehmer*innen forschen andpartnersincrime an einer Form des Freien Theaters, das Kunst- und Sorgearbeit miteinander verbindet, und erproben diese „Maintenance Art“ im Mülheimer Stadtraum.

Workshop 3: Produzieren fürs Gemeinwohl.
Bilanzierung unserer Arbeit mit der Gemeinwohl-Ökonomie
Mit Oliver Eller und Sandra Paul (Gemeinwohl-Ökonomie)

Die Gemeinwohl-Ökonomie ist eine Bewegung, die unser Wirtschaften grundlegend am demokratisch definierten Gemeinwohl und am Konzept der Kooperation ausrichten möchte. Im Workshop stellen Oliver Eller und Sandra Paul die Bewegung vor, schauen sich mit den Teilnehmer*innen Beispiele der Gemeinwohlbilanzierung in den und außerhalb der Freien Darstellenden Künste an und fragen: Wie können wir Arbeit neu denken angesichts der planetaren Grenzen und der wachsenden sozialen Krisen? Wie können wir die Produktion im Freien Theater neu ausrichten und Werte wie Solidarität, Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und Transparenz in unser Handeln integrieren?

13:00–15:00

Mittag! The art of doing nothing (but that together)

  • Tiger Kitchen – zusammen kochen, essen und über unsere Arbeit reden
  • Bibliothek der anderen Arbeit
  • Entspannen im Park

Mit Nadja Duesterberg und Gästen

17:00
Shuttle zum Impulse-SHOWCASE nach Düsseldorf

Sonntag, 18.6.
Kostenlos und ohne Anmeldung
11:00–13:00

Gemeinsam kämpfen für bessere Arbeit in den Freien Darstellenden Künsten

Tischgespräche mit Esther Bajo und Ulrike Kuner (IG Freie Theaterarbeit/European Association of Independent Performing Arts), Mareike Holtz und Mona Rieken (Performing for Future), Sharon Jamila Hutchinson und Marque-Lin Pham (United Networks), Susan Schubert und Romy Schwarzer (Arbeitsgruppe Elternschaft und Kunstbetrieb/Tanznetz Dresden), Ulrike Seybold (NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste), Ina Stock (ver.di)

Zum Abschluss der AKADEMIE wird es nochmal ganz konkret: In Tischgesprächen mit Vertreter*innen von Arbeitsgruppen, Gewerkschaften und Verbänden wollen wir darüber diskutieren, was getan werden muss und kann, um die Arbeitsbedingungen in den Freien Darstellenden Künsten nachhaltig zu verbessern.

Anmeldung erforderlich

13:00–15:00
Mittag! The art of doing nothing (but that together)

  • Tiger Kitchen – zusammen kochen, essen und über unsere Arbeit reden
  • Bibliothek der anderen Arbeit
  • Entspannen im Park

Mit Nadja Duesterberg und Gästen

15:00
Shuttle zum Impulse-STADTPROJEKT nach Köln

Teilnahme
Die Vorträge von „Systemcheck“ am 15.6. und die Tischgespräche am 18.6. sind ohne Anmeldung kostenlos besuchbar.
Kosten für Workshops, Verpflegung und Festivalprogramm:

  • 60 € (inkl. Mittagessen, Tickets für bis zu fünf SHOWCASE-Veranstaltungen, Shuttle zum SHOWCASE nach Düsseldorf)
  • 80 € (wie oben, zzgl. Unterkunft in geschlechtergemischten Mehrbettzimmern

Eine Kostenübernahme für Einzelpersonen, die diesen Betrag nicht aufbringen können, ist vorgesehen. Bitte schreiben Sie uns an akademie@impulsefestival.de.
Darüber hinaus bieten wir für die Zeit des AKADEMIE-Programms (jeweils 10:00–17:00) eine Kinderbetreuung an. Bitte lassen Sie uns wissen, wenn bei Ihnen Bedarf besteht.

Zur Workshop-Anmeldung.

Eine Koproduktion von Cheers for Fears mit dem Impulse Theater Festival, dem Programm „Verbindungen fördern“ des Bundesverbands Freie Darstellende Künste e.V. und dem NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste e.V. Cheers for Fears wird gefördert durch das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, „Verbindungen fördern“ durch die Bundesbeauftragte für Kultur und Medien.

Ort Ringlokschuppen | Am Schloß Broich 38 | 45479 Mülheim an der Ruhr

Eine Koproduktion von

Gefördert durch