Hundertpro Residenz: Roman Škadra

Neuer Zirkus
Girevik Photo Lily Schlinker Kopie, Copyright Lily Schlinker

Der Jongleur und Zirkuskünstler Roman Škadra wurde 1985 in der Slowakei geboren und lebt seit 2012 in seiner Wahlheimat Berlin. Im Jahr 2010 schloss er ein Masterstudium der Geographie an der Comenius Universität in Bratislava ab. Anschließend zog er nach Berlin, um sich in der Sozialarbeit zu engagieren und die Jonglierszene kennenzulernen. Es folgte eine Ausbildung in zeitgenössischem Zirkus an der „Die Etage - Schule für darstellende und bildende Kunst“ in Berlin. Das zentrale Thema seiner interdisziplinären künstlerischen Praxis ist die Beziehung zwischen seinem Körper und einem Objekt. Roman versteht sich als Teil einer Bewegung von Künstler*innen, die die konventionelle Wahrnehmung von Zirkus in Frage stellen und Werke schaffen, welche an der Schnittstelle verschiedener Kunstformen stehen und in diversen Kontexten präsentiert werden. Seine Forschung ist von visueller Kunst, Sport, Philosophie und der menschlichen Arbeit inspiriert. Neben seinen eigenen Arbeiten ist Roman Mitglied der Jonglierkompanie Critical Mess um Stefan Sing sowie von ''For As Long As We're Here'' von Squarehead Productions.

Zur Residenz-Arbeit:
GIREVIK ist ein abendfüllendes Solostück mit Kettlebells mit einem Gesamtgewicht von 350kg. Die Arbeit konzentriert sich auf die Beziehung zwischen dem Künstler und der schweren Gerätschaft und erforscht die Schnittmenge zwischen Objektmanipulation, Gewichtheben und Choreografie. Das Projekt betont die pragmatische Funktion des Hebens und untersucht die ästhetische Wirkung der körperlichen Anstrengung.

Projektbeschreibung

GIREVIK ist eine Kreation mit Kettlebells mit einem Gesamtgewicht von 350+ Kilogramm, in dem Objektmanipulation, Gewichtheben und Choreografie kombiniert werden. Im Mittelpunkt der Kreation steht die Frage, wie eine körperliche Praxis, wie das Heben der Kettlebell, zu einer Bühnensprache wird und damit über die Kraftübung hinaus eine künstlerische Kommunikationsform entwickelt werden kann.

Die Grundprinzipien für die Kreation sind die Abhängigkeit zwischen der Jonglage und dem notwendigen Kraftaufwand, sowie die Begegnung mit den Hindernissen, die im Umgang mit den Objekten entstehen. Neben der Körper-Objekt Beziehung werden die skulpturellen Aspekte der Objekte und der Zusammenhang zwischen Manipulation, Bewegung und dem daraus entstehenden Klang erforscht.

Das Projekt betont die Ruhe monotoner, langwieriger Arbeit und die entstehende visuelle Komposition. In GIREVIK wird die Kettlebell als Symbol der Industrialisierung der uralten menschlichen Tätigkeit des Hebens betrachtet, weit über die Funktion als Trainingsgerät hinaus.

Das Stück ist für eine frontale Bühne konzipiert und geeignet für ein Publikum ab 9 Jahre.

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