Dividuell-maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution

Gerald Raunig

Keynote Lecture
Sonntag 12. April 2015, 19.00 Uhr

Die jahrhundertelange Konjunktur des Individuums gerät ins Wanken. Es beginnt das Zeitalter des Dividuellen. Die schlechte Nachricht von Gerald Raunigs Philosophie der Dividualität ist, dass sich das Dividuelle im maschinischen Kapitalismus vor allem als Verschärfung von Ausbeutung und Indienstnahme zeigt: In Algorithmen, Derivaten, Big Data und Social Media wirkt Dividualität als ausufernde Erweiterung von herrschaftlicher Teilung und Selbstzerteilung. Die gute Nachricht: Genau auf dem Terrain des Dividuellen wird auch eine neue Qualität von Widerstand möglich, als kritische Mannigfaltigkeit, molekulare Revolution und Con-division.

Gerald Raunig, Philosoph und Kunsttheoretiker, arbeitet an der Zürcher Hochschule der Künste und am eipcp (European Institute for Progressive Cultural Policies). Er forscht über Kunst und Revolution, Fabriken des Wissens und Industrien der Kreativität im kognitiven Kapitalismus. Einen besonderen Platz in seinem Denken nimmt die Auseinandersetzung mit dem Konzept der Maschine ein.

Zuletzt erschienen: DIVIDUUM. Maschinischer Kapitalismus und molekulare Revolution, Band 1, Wien: transversal texts 2015.

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