Impulse Akademie #2: Zeige deine Klasse

Soziale Herkunft und Freies Theater

Live-Videokonferenz
11.-14. Juni // Warm-Up am 8. Juni

Info: Sprache: Deutsch

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Corona stellt alles auf den Kopf. Klassenunterschiede verschärfen sich bzw. werden sichtbar und unübersehbar. Auch deshalb haben wir uns entschieden, an der Akademie festzuhalten und das Vormittagsprogramm ins Digitale zu übersetzen. Ein tägliches Konferenzprogramm lädt durch Impulsvorträge und anschließende Diskussionen zu einer unmittelbaren Auseinandersetzung mit der Klassenfrage ein. (Die ursprünglich geplanten viertägigen Workshops am Nachmittag müssen leider entfallen.)

Die soziale Herkunft beeinflusst Personal, Programm und Publikum der Freien Szene — bislang wird dieser Zusammenhang aber kaum benannt und diskutiert. Die AKADEMIE will das Bewusstsein für die Relevanz der Kategorie „Klasse“ stärken, indem sie fragt: Wer spricht? Wer spielt? Wie werden Klassenunterschiede auf der Bühne verhandelt? Und wer schaut zu? „Klasse“ wird dabei stets in ihrer Verflochtenheit mit feministischen und postmigrantischen Positionen gedacht. Denn Klassenkampf und Diversität sind kein Widerspruch — im Gegenteil. Gerade die Bühnen des Freien Theaters könnten Orte sein, an denen sich Akteur*innen unterschiedlicher Hintergründe in Solidarität und Kompliz*innenschaft üben.

08.06. | 20:00 - Warm up

WORKING-CLASS-STAMMTISCH mit Sahar Rahimi (Monster Truck)

Der Stammtisch bietet einen geselligen Rahmen für die Einstimmung auf die AKADEMIE. Klasse — was ist das für eine Kategorie? Und welche Bedeutung hat sie für uns als Freie Theaterschaffende? In unserem Leben und in unserer Arbeit? Das bürgerliche Theater produziert unablässig feine Unterschiede, um einer gehobenen Klasse Abstand nach unten zu verschaffen. Wenn jemand den sozialen Aufstieg wagt und sich in diesen elitären Raum verirrt, dann passiert das oft unter Verschleierung oder sogar Leugnung der eigenen sozialen Herkunft. Am Stammtisch wollen wir über Scham, Peinlichkeiten und Tabus reden und nach einer Sprache für all diese Erfahrungen suchen. Wir wollen über eine Kategorie sprechen, die gleichzeitig unsichtbar und lebenslaufbestimmend ist. Stellt schon mal die Getränke kalt, und dann ab vor die Bildschirme!

Anmeldung bis 1 Stunde vor Veranstaltungsbeginn hier. Alle Informationen und den Link zur Teilnahme erhalten Sie per Email. Sollten Sie den Link bis 12 Stunden vor der Veranstaltung nicht erhalten haben, überprüfen Sie bitte Ihren Spam-Ordner.

11.06. - Personal

Wer macht Theater, oder: Warum wir über Klasse reden müssen

Zum Auftakt nimmt die AKADEMIE die Akteur*innen der Freien Szene in den Blick. Wie sehr beeinflusst Klassismus, also die Diskriminierung aufgrund der sozialen Herkunft, den Zugang zu den Ausbildungsstätten, Spielorten und Fördertöpfen? Diese Dimension wird im Freien Theater bisher eher selten thematisiert, ist aber gerade im Zusammenspiel mit race und gender bedeutsam.

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12.06. - PROGRAMM

Wie verhandelt das freie Theater das Klassenthema?

Der zweite AKADEMIE-Tag untersucht das Programm der Freien Szene. Lassen sich, bei aller Diversität der Szene, gemeinsame Blickrichtungen auf die Klassenfrage oder auch nur das Klassenthema erkennen? Was verrät ein Blick in die Geschichte? Was sind klassenbewusste Ästhetiken der Gegenwart? Was die knirschenden Punkte in den Versuchen, Klasse intersektional zu thematisieren?

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13.6. - PUBLIKUM

Für wen machen wir das?

Nach Personal und Programm steht die Rolle des Publikums im Fokus. Wen erreichen die Produktionen der Freien Szene? Welche Arbeitsweisen und Ästhetiken adressieren aus sich heraus ein klassenübergreifendes Publikum? Welche halten es durch feine Unterschiede auf Abstand? Und wie kann Theater ein Publikum erreichen, das seine Perspektive dann auch tatsächlich auf der Bühne repräsentiert sieht?

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14.6. - UND JETZT: WAS TUN?

Tag vier macht die Bühne frei für die Resultate der diesjährigen AKADEMIE. Was lässt sich festhalten nach drei Tagen digitaler Arbeit am Klassenbewusstsein? Welche Prozesse wurden angeregt, welche sind zu kurz gekommen? Wie geht es weiter mit dem Klassenthema in der Freien Szene? Was sind die (kultur-)politischen und ästhetischen Konsequenzen unserer Überlegungen?


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