Hundertpro Festival Vol. 6.1

Wahrheit & Widerspruch, Wirklichkeiten & Werte

Festival
Samstag 12. April 2025, 18.00 Uhr

Info: Neuer Termin | verändertes Programm

Schriftzug "HundertPro Festival Vol.6.1" in türkiser Farbe vor violettem Hintergrund. Ein weiterer Schriftzug besagt: "12. April 25 - Theater * Performance * Tanz * Physical Theatre"
HundertPro Festival Vol.6.1 | HundertPro Festival 2025, Copyright Ringlokschuppen Ruhr

Timetable HundertPro 2025

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25 Hundertpro Timetable

HundertPro Festival Vol. 6.1 - Jetzt erst recht!

Aufgrund eines Wasserschadens musste das HundertPro Festival Vol. 6 letzten Sommer kurzfristig abgesagt werden. Nach einem kleinen Update findet es jetzt am 12. April 2025 statt: Das Hundertpro Festival Vol.6.1

Ende August 2024, nach monatelanger kollektiver Arbeit und in der Vorfreude auf den Festivaltag mit unserem Publikum und den Künstler*innen, fiel das Festival im wahrsten Sinne des Wortes "ins Wasser".

Dabei braucht es Festivals wie das HundertPro - wahrscheinlich mehr denn je!

Die Kultur und besonders die freie Szene erleben aktuell massive Kürzungen, die ihr Fortbestehen in der bisherigen Form bedrohen. Gesellschaftliche Werte wie Gleichberechtigung, Teilhabe und Inklusion werden in Frage gestellt.
Die Gesellschaft scheint mehr und mehr gespalten.

Das HundertPro Festival zeigt die Stärke und Vielfalt der Freien Szene NRWs und darüber hinaus. Es gibt Newcomer*innen aus den Bereichen Theater, Tanz und Performance und ihren Produktionen eine Bühne und verstärkt Stimmen, die in der Gesellschaft unterrepräsentiert sind. Beim HundertPro Festival begegnen dem Publikum Themen auf der Bühne, die nicht immer bequem, aber umso relevanter sind.

“Mit der Themensetzung Wahrheit & Widerspruch, Wirklichkeiten & Werte, haben wir bewusst nach Produktionen und Künstler*innen gesucht, die unser komplexes, gesellschaftliches Zusammenleben, mit all seinen Widersprüchen, persönlichen Wirklichkeiten, Werten, die uns prägen und mit entgegengesetzten Wahrheitsansprüchen spiegeln und reflektieren.”
- Sebastian Brohn, Dramaturg am Ringlokschuppen Ruhr

Das HundertPro Festival betont die Kraft der Gemeinschaft und des Miteinanders vielfältiger Identitäten. Gegründet als “post-migrantisches” Festival, werden auch in der sechsten Ausgabe identitäts-politische Fragen ergründet, (post-)migrantische Biographien auf der Bühne dargestellt und Rassismuserfahrungen thematisiert. Trotzdem hat sich das Festival weiterentwickelt.
Weitere Themen sind hinzugekommen: Queerness in unterschiedlichen Facetten soll auf der Bühne gefeiert, psychische Erkrankungen enttabuisiert, internalisierte Gewalt überwunden, gesellschaftliche Normen in Frage gestellt und Generationenkonflikte angegangen werden.

“Wir wollen in erster Linie den Austausch zwischen unterschiedlichen Menschen fördern. Alle sollen ins Grübeln kommen und ihre eigenen Werte, mit denen Sie aufgewachsen sind, oder die sie vielleicht unbewusst verinnerlicht haben, reflektieren.

Kein Ort eignet sich dafür so sehr, wie das Theater, da es auf grundlegende und untrennbare Weise mit der Gesellschaft verbunden ist und nur in einem kontinuierlichen Dialog mit ihr existieren kann.”
- Amir Mirzaei, Dramaturg am Ringlokschuppen Ruhr

Das besondere an der sechsten Ausgabe (6.1): Nicht nur die Dramaturgen des Ringlokschuppen Ruhr haben ausgewählt, was im Programm des Festivals zu sehen sein wird. Ein abteilungsübergreifendes Team hat in kollektiver Arbeit aus fast 300 Bewerbungen 8 Produktionen ausgewählt, die am 12. April 2025 auf den Bühnen des Ringlokschuppen Ruhr präsentiert werden.

Seid dabei - beim HundertPro Festival Vol. 6.1!

Programm:

HABA NA HABA | Paul Damiano

Tanz | Sprache: EN

Bio

Paul Damiano wurde 1993 in Nairobi, Kenia geboren. 2022 assistierte er für die Laufzeit von einem halben Jahr beim Kunst- und Kulturverein Do Only Good e.V. im von Chance Tanz Jugendprojekt Instrument to Expression als Workshopleitung und Choreograf. Seit Anfang 2022 arbeitet er als Tanzvermittler, Tanzdozent und Tanzpädagoge in Wuppertal, Düsseldorf, Iserlohn und Ratingen mit Jugendlichen, Schulklassen und bei Ferienangeboten. Seit Juni 2022 ist er Künstler und Tänzer beim im Theater im Depot in Dortmund angesiedelten Enije for Afrika e.V. Dort entwickelt er Choreografien mit und peformt u.a. gemeinsam mit der Meltingpott Crew.

Credits

Künstlerische Leitung, Tanz: Paul Damiano

Produktionsleitung: Katharina Richter

Musik: Eddie Ali

Dramaturgie, Outside Eye: Vivien Musweiler

Choreografie: Paul Damiano, Waithera Shreyeck

Grafik, Design: Lina Thöne Mustafa Fuzer

Bild, Dokumentation: Lina Thöne Mustafa Fuzer, Catalina Roldan

Video: Lina Thöne Mustafa Fuzer, Eric Schmidt

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Haba Na Haba, Copyright Catalina Roldan

„Haba na Haba hujaza kibaba“ ist ein Swahili-Sprichwort, das vor allem Kindern in jungen Jahren beigebracht wird, um sie zu ermutigen, das Leben Schritt für Schritt anzugehen. Damit ist gemeint, dass kleine Fortschritte zu den großen Erfolgen und Zielen im Leben zählen! Dieses Solo- Stück von Paul Damiano aus Kenia thematisiert, inwiefern Verspieltheit zum Erwachsenwerden dazu gehört, zum eigenen Charakter und zur Wertschätzung des Lebens beiträgt. Das Stück inspiriert und lädt das Publikum auf eine Reise in die Vergangeheit ein, sich an ausschlaggebende Momente der eigenen Lebensgeschichte zu erinnern! Haba na Haba ist ein Wohlfühlstück über Pauls ganz persönliche Lebensgeschichte, seine Kindheit in Kenia, Erinnerungen und die spielerische Reise des Erwachsenwerdens.


BABYLON | Jäckie Rydz

Performance | Sprachen: Deutsch, Polnisch, Englisch

Auf dem HundertPro Festival wird eine gekürzte Fassung von BABYLON zu sehen sein.

Bios

Jäckie Rydz hat Bühnendesign an der Universität der Künste Berlin und Angewandte Theaterwissenschaft in Giessen studiert. Jäckie hat seit 2019 in zahlreichen Aufführungen performt und Bühnen und Kostüme designt, darunter Bühnendesign für Kinderstar von 6-8 von Zaungäste Kollektiv bei Mousonturm Frankfurt und trans/generations von Elena Rose Light im Ringtheater Berlin. Als politische*r Aktivist*in hat Jäckie von 2019 bis 2021 bei Schwangerschaftsabbrüchen für Menschen aus Polen übersetzt, 2021 und 2022 am SCHLAU Aufklärungsprogramm für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt teilgenommen und 2023 einen Workshop für das Soundlabor Soundsqueer? Wien organisiert.

Nikolas Tomislav Stäudte hat Angewandte Theaterwissenschaft in Giessen studiert. Nikolas hat als Produktionsassistent*in, Performer*in, Kostümbildner*in u.a. für She She Pop gearbeitet. Nikolas ist seit 2018 Teil des organisatorischen Teams des Kurzfilmfestivals hungry eyes.

Martix Navrot ist Performer, queerer Rapper und Dichter, KI-Forscher und Entwickler von Extended reality Neuheiten. Er ist eine Hälfte des queeren Künstler*innen-Duos Eternal Engine und Teil des Nerdka-Kollektivs. Martix arbeitet mit Medien wie 3D, Video, VJ-Sets, AV, VR, AI sowie mit realen Objekten oder performativen Vorträgen. 2016 -2019 war er Mitglied der queer-feministischen Underground Performance-Gruppe namens Pussymantra. Aktuelle Projekte sind u.a. Xenon-Performance in der Foksal Gallery Fundation, Enter The Chamber in der Skala Galerie, Queer Realities (in Entwicklung), Tellurian Insider Performance beim S_P_I_T Queer Performance-Festival. Dieses Jahr wurde er in die Liste der European Change Makers of 2022 aufgenommen, die jährlich vom We Are Europe - Creative Europe Projekt veröffentlicht wird.

Greta Katharina Klein arbeitet als Performancekünstlerin und Producerin. Ein Interesse an der Gestaltung von physisch-diskursiven Räumen zieht sich durch ihre Arbeitspraxis. Sie studiert Angewandte Theaterwissenschaft (MA) in Gießen. 2023 war sie Teil des Artist Labs PRODUCING FUTURE AUDIENCES und der Akademie für Performing Arts Producer #6. Gemeinsam mit Paula Noack entwickelte sie “Aufgetischt - Der Freie Szene Podcast!”. In Zusammenarbeit mit Theatre du Poulet und Levin Eichert entstand der partizipative Stadtspaziergang “BE WATER, MY FRIEND”, der u.a. auf der PQ 2023 präsentiert wurde.

Credits

Regie, Bühnenbild, Text: Jäckie Rydz
Performance, Kostüm
: Nikolas Stäudte
Musik, Performance:
Martix Navrot
Produktionsleitung: Greta Katharina Klein
Dramaturgie/Gesangbuch Text:
Teresa Fazan
Bildmaterial:
Mateusz Korsak
Technik Gastspiele:
Monika Zyla
Künstlerische Assistenz Nowy Teatr:
Ada Branecka
Produktion Nowy Teatr:
Angelika Mizinska, Zuzanna Kubiak
Technische Leitung Nowy Teatr:
Tomasz Zin

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Babylon | Jäckie Rydz, Copyright Jäckie Rydz

In BABYLON untersuchen drei Trans-Performer*innen die Möglichkeiten von queerer Reproduktion. Mit poetischen Texten und einem immersiven Bühnenbild bauen sie den biblischen Mythos der sündigen Stadt Babylon nach. Als queere Körper infiltrieren sie den heiligen Raum der Katholischen Kirche und verleiben sich deren queerfeindliche Narrative ein. In drei Teilen erproben sie sich als Reproduktionsfiguren der Mutter, Hure und Braut. BABYLON erfasst multilingual auf polnisch, deutsch und englisch den Generationskonflikt der Reproduktion und hinterfragt deren Glücksversprechen.


NEON SERENADE | Benze C. Werner | Muss leider aus gesundheitlichen Gründen entfallen. Auf dem HundertPro ist eine Videoaufnahme zu sehen

Tanz | Sprache: DE

Bios

Benze C. Werner ist Tänzer*in und Performer*in und lebt derzeit in Köln. Benzes Arbeit basiert auf dem Interesse an bewegungsbasierten Live-Performances, die Klangarbeiten einbeziehen. Andere aktuelle Interessen, die stark mit dieser Vision verbunden sind, sind queere Wahlfamilien, Porno, Politiken der Lust, des Begehrens und der Intimität. Neben anderen Kollaborationen hat Benze mit Rafaële Giovanola, Doris Uhlich, Amanda Piña, Tim Behren, Katharina Senzenberger und Özlem Alkış zusammen gearbeitet.

Ley Ghafouri ist Sounddesigner*in, Produzent*in und Live-Musiker*in und lebt in Köln. Anstatt sich an Genres, bestimmte Instrumente und Klanglandschaften zu binden, wird Leys Arbeit inspiriert von den Bedürfnissen die dey mit den Künstler*innen, mit denen Ley zusammenarbeitet, verbinden. Ley verschiebt Formen, Klänge und Worte, um Wege zu finden, ihre gegenseitigen Sehnsüchte musikalisch auszudrücken.

Elin Tezel ist Tänzerin, Performerin und Choreografin. Elin interessiert sich für die Arbeit mit Gesichtern als bewegte Elemente, die eine starke
körperliche Präsenz mitbringen. Derzeit erforscht sie die Wut als Liebeserklärung für die Unterdrückten. Ihr letztes choreografisches Projekt „Come Cut this Throbbing Heart“ ist aus dieser Forschung entstanden und beinhaltet gleichzeitig Rachefantasien und den Ausdruck von Trauer.

Daniela Riebesam ist Tänzerin und Performerin und studiert derzeit im Masterstudiengang Tanzwissenschaft. Dort lernte sie den Bereich der Dramaturgie kennen, in dem sie ihr Wissen als Tänzerin, Produzentin und Wissenschaftlerin mit ihren Interessen an Queer, Feminismus und New Materialism, um die kreative Arbeit von Künstlerkollegen zu unterstützen.

Pamela Poldo ist eine leidenschaftliche Häkelkünstlerin. Sie lernte diese Kunstfertigkeit auf dem Sofa bei ihrer Mutter, die Sie lernte es von ihrer Mutter, die es ihrerseits von ihrer eigenen Mutter lernte, und so geht es viele Generationen von Frauen zurück. Zärtlichkeit und Experimentierfreudigkeit sind in ihre Muster eingewoben. Keine Maschine ist in der Lage, Häkeln zu reproduzieren, nur Hände, die es an andere Hände weitergeben. Pamela Poldo ist auch Tänzerin, Clownin und Puppenspielerin.

Lars Ksienzyk lebt und arbeitet zwischen Köln und Berlin. Er interessiert sich für Tanz als transdisziplinäres Feld der kollektiven Arbeit mit verschiedenen Materialien wie Film, (kritische) Theorie, Journalismus, Dokumentation, Physical Theatre und Fotografie.

Credits

Konzept, Performance, Choreographie: Benze C. Werner
Co-Creation, Performance: Aleksandra Demina
Sounddesign, Komposition: Ley Ghafouri
Dramaturgie: Daniela Riebesam
Outside Eye: Demetrios Navras, Katharina Senzenberger, ander ballarin
Häkelkünstlerin: Pamela Poldo
Mentor: Sevi Bayraktar
Licht, Technische Unterstützung: Marco Wehrspann
Dokumentation, Foto: Lars Ksienzyk
Foto: Ley Ghafouri
Fotobearbeitung: Fadi Elias

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Neon Serenade | Benze C Werner, Copyright Ley Ghafouri

Inspiriert von Gesten der Zuneigung und den Schritten von Line Dances verbindet diese Choreografie Momente der Zweisamkeit und des Vergnügens mit Momenten der Desorientierung und Unsicherheit. Neon Serenade ist ein Tanz über Cowboygurls, den Verlust von Intimität und Verhandlungen über das Begehren. Er zelebriert die Erinnerungen an vergangene Lieben, die Berührung zwischen Freund*innen und Fantasien über zukünftige Verbindungen. Eine Serenade, die wir singen, zu...


BAALYA | Anand Dhanakoti

Performance

Bios

Anand Dhanakoti ist Tänzer und Choreograf. Er wurde in indischen Kampfkünsten und Yoga am Kalari Gurukulam ausgebildet, studierte Flying Low bei David Zambrano und absolvierte die Hochschule für Zeitgenössischen Tanz Hamburg. Als Tänzer und Co-Choreograf hat er unter anderem mit Matej Kejzar, Abhilash Ningappa, Adam Linder und Ursina Tossi gearbeitet. Seine Stücke Baalya, Kelli, Thuli, Kntsugi und Immer wurden international gezeigt. Er hat außerdem einen Bachelor in Wirtschaft, Politikwissenschaft und Soziologie vom St. Joseph's College in Bangalore.

Eva Campanaro ist Absolventin der Ida Ballet Academy und der SEAD Salzburg Experimental-Akademie. Ihre Ausbildung erweiterte sich 2018 in der Zirkuswelt, als sie ihre ersten Erfahrungen als Choreografin bei Carampa (Madrid) und Arc en Cirque (Chambery) machte. Sie trainierte mit Lehrkräften und Artist*innen wie David Zambrano, Julyen Hamilton, Eduardo Torroja, Jerman Jauregui, Damien Jalet, Edivaldo Ernesto, Francisco Córdova und Fighting Monkey RootlessRoot. Seit 2015 arbeitet sie als Freelancerin für internationale Tanzkompanien und zeitgenössische Zirkusprojekte wie NoGravity Dance Company, Cornelia Dance Company, Bellanda Dance Company.

Yeiner Chicas ist ein nicaraguanischer Performer und Choreograf, der in Spanien lebt und die zeitgenössische Szene sowie andere künstlerische Disziplinen erforscht. Chicas hat sich auf den lateinamerikanischen und europäischen Kontinent gewagt und als Choreograf, Performer und Mitgestalter von Tanz- und audiovisuellen Produktionen mit Alpo Aaltakoski, Kati Kallio , Materia Project, ADN Dialecto, Three Brothers Project, Sedimenti Project Italy gearbeitet.

Amogh Swamy, Schriftsteller und Musiker. Bestsellerautor von Auf dem Weg zur Unendlichkeit. Musik und Dramaturgie: Navarasa Forschungsprojekt (01/2023) & Baalya, K3|Kampnagel (06/2023). Dramaturgische Unterstützung: Prana, Shakti & Pastime Sweetness. Gedichte verwendet in Panchajanya am Staatstheater-Kassel und Shakti.

Credits

Konzept: Anand Dhanakoti, Amogh Swamy

Tanz und Co-Choreographie: Eva Campanaro, Yeinner Chicas, Anand Dhanakoti

Musik: Amogh Swamy

Choreographie: Anand Dhanakoti

Baalya ist eine Produktion von Anand Dhanakoti in Koproduktion mit K3 | Tanzplan Hamburg.
Erstaufführung gefördert durch die Behörde für Kultur und Medien der Stadt Hamburg und die Hamburgische Kulturstiftung.

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BAALYA | ANAND DHANAKOTI, Copyright Öncu Gültekin, K3 Kampnagel Hamburg

Baalya ist ein auf Bewegungen basierendes Stück, das mit Elementen der Zirkuskünste, des zeitgenössischen Tanzes, der Improvisation und der Stimme arbeitet und das Publikum in eine multisensorische Performance einlädt, die auf persönlichen Erfahrungen basiert; von Anand Dhanakoti als Straßenkind in den Straßen von Bengaluru und von den in Zirkuskünsten ausgebildeten Performer*innen. Das Stück hinterfragt, wie sich Bewegung und Tanz durch die Erfahrungen auf der Straße verändern, und stellt das indische Kastensystem auf den Kopf, indem es die Choreografie von den Füßen aufwärts denkt. Im indischen Kastensystem werden die Menschen danach eingeteilt, mit welchen Teilen ihres Körpers sie ihren Lebensunterhalt verdienen. Die Menschen der untersten Kaste fungieren als die Füße der Gesellschaft.


LIKE, REALLY CUNT - HundertPro Edition | Marje Hirvonen Choreography

Performance | Sprache: EN

Bio

Marje Hirvonen ist Tänzerin, Choreografin und Performerin.

In ihrer Arbeit beschäftigt sie sich mit Themen, die sie in ihrer Umgebung beobachten kann und von denen sie glaubt, dass sie in unserer Kultur von Bedeutung sind. Ihre Arbeiten sind oft interdisziplinär, experimentell und einzigartig. Ihr Hauptmedium ist der Körper.

2012 machte Sie ihren Bachelor in Tanz mit Schwerpunkt zeitgenössischer Tanz und Ballett an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Es folgten ein Master der Choreografie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, Berlin und in Performance Making am Goldsmiths Institut der University of London.

Sie arbeitete u.a. mit Reut Shemesh, Michael Portnoy und dem tanz.tausch festival zusammen. Ihre jüngsten eigenen Projekte sind LAVATANSSIT in der Galerie im Münsterland und like, really cunt, gezeigt beim tanz.tausch festival Köln.

Credits

Choreographie, Performance: Marje Hirvonen
DJ: Aaro
Performance: Kendall Mugler
Performance: Kim Gorol
Performance: Essi Laveaux
Performance: David Mendez
Performance: Prudence Dippah-Dina

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LIKE, REALLY CUNT | Marje Hirvonen Choreography, Copyright Alessandro De Matteis

Like, really cunt ist ein safe space, eine Begegnung, eine Party und ein Catwalk. Fünf verschiedene, einzigartige Performerinnen, fünf Biografien auf einem Laufsteg. Like, really cunt zelebriert weibliche Energie, die über biologische Körper hinausgeht. like, really cunt ist ein Spielplatz und ein Tanzsaal; es ist spielerisch, tolerant - und extravagant. Erfinde dich selbst, sei was immer du sein willst, und du wirst gesehen!


IMPATIENTS | Charlie Wyrsch

Physical Theatre | Sprache: DE

Bios

Charlie Wyrsch, geboren 1996 im Ruhrgebiet ist Performer*in, Schauspieler*in und Theatermacher*in an der Schnittstelle von Physical Theatre, Performance, Visual Arts und Theorie. Nach einem Bachelor-Abschluss in Angewandter Theaterwissenschaft in Gießen studiert Charlie nun Physical Theatre in Essen. Während Auslandsaufenthalten studierte dey in Prag und an der Norwegian Theatre Academy in Fredrikstad. Charlies Arbeiten als freie Theatermacher*in und Performer*in wurden auf Festivals und in Spielstätten der freien Szene gezeigt, u.a. Tanzhaus nrw, Tanzfaktur Köln, Maschinenhaus Essen, SoloDuoFestival Köln, ZeitZeug Festival Bochum oder Hungry Eyes Festival Gießen. Gemeinsam mit Meret König und Valentin Schwerdfeger bildet Charlie das Physical Theater Kollektiv „Sticky Fragments“. Sie haben bisher die Stücke „Wenn wir Glück haben, dann löst es uns ganz auf“ (2021), „Choking on Stardust“ (2022) und „Try to Catch a Falling Knife“ (2023) entwickelt. In deren Arbeit interessiert sich Charlie besonders für transdisziplinäres Arbeiten, intersektionalen und queeren Feminismus und die ständige Neubefragung von Theater und Gesellschaft.

Zoélie Guckert, geboren 1998 in Frankreich studierte Ballett und Modern Dance am Tanzkonservatorium von Lyon sowie Modernen Tanz an der Folkwang Universität der Künste. Sie hat einen Bachelor in Theaterwissenschaften an der Universität Lyon absolviert und studiert seit 2021 physikalische Theaterpädagogik an der Folkwang Universität der Künste. Sie arbeitete als Dolmetscherin u.a. für Habitat von Doris Uhlich im Rahmen des Britney X Festivals des Schauspiel Köln sowie Die Infantin der Bandwürmer, Text von Anaïs Clerc und Regie von Amelie von Godin an der Folkwang Hochschule und an der Ernst-Busch-Hochschule.

Fine Kroke, geboren 1999 in Hessen, studierte zunächst Filmwissenschaften an der Johannes-Gutenberg-Universität, bis Fine im April 2022 zu Physical Theatre an der Folkwang UdK wechselte. Seit 2024 ist Fine zudem Stipendiat*in der Studienstiftung des deutschen Volkes. Unter anderem war Fine Teil des Tanzjugendclubs des Mainzer Staatstheaters, des jungen Ensembles Rüsselsheim und der Improtheatergruppe die Affirmative. Einen ersten Filmauftritt hatte sie als Hauptrolle in der Funk-Serie Girl Cave. Seit dem Studium an der Folkwang Universität der Künste performte Fine unter anderem im interdisziplinären Projekt “Synthopia - eine Verdauung” (u.a. in der Oval Office Bar in Bochum), spielte in mehreren Regieprojekten verschiedener Kommoliton*innen mit (z.B. “culo.synechdoche of my butt” von Gaia Pellegrini) und entwickelte ein Duo “Living the schatz life” mit Alexandra Entenmann, das beim Abfahrt Tagesfestival Premiere feierte und für das Full Spin Festival 2024 weiterentwickelt wurde.

Denis Okatan (1990) studiert seit 2023 Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste in Essen, ist Stipendiat*in der Studienstiftung des deutschen Volkes und bewegt sich als Performer*in und Schauspieler*in in der Freien Szene. Zuvor absolvierte Denis den Bachelor of Arts in Germanistik und Kulturanthropologie an der Universität Bonn. 2022 performte Denis Okatan mit dem internationalen Live-Art Collective United Cowboys im Museum für Angewandte Kunst Köln und für die Dutch Design Week in Eindhoven, als Teil des interdisziplinären Kollektivs „Synthopians“ u.a. in der Oval Office Bar im Schauspiel Bochum und wirkte 2023 als Regieassistenz in der Stückentwicklung “(S)CARING” der Physical Theatre Company KimchiBrot Connection mit. 2024 hatte Denis Okatan ein Gast-Engagement am Schauspiel Essen für die Theaterproduktion „Mein Blutbuch“ nach dem Roman von Kim de l’Horizon. Besonderes Interesse der Darstellenden Künste gilt der Repräsentation queerer Körper und neuer Narrative unter einem intersektionalen Ansatz.

Sofia Olivia Holz, geboren 2000 in Viterbo, Italien studiert nach einem Abschluss in Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Ruhr Universität Bochum seit 2021 Physical Theatre an der Folkwang Universität der Künste. Sie nahm am Kunstkolleg Montepulciano teil und war Mitorganisatorin des Fullspin Festivals 2021.
Von 2015 bis 2022 war sie insgesamt 3 Spielzeiten am Grillo Theater in der Eigenentwicklungen in Theatergruppen tätig. Sie war 2022 in Konzeption und Spiel des Stücks Happy Birthdeath beteiligt. 2023 realisierte sie die Eigenproduktion: Can you hear sweat?, ein Physical Theatre Stück über weibliches Show-wrestling.

Joe Bauer studiert freie Kunst in der Klasse von Suchan Kinoshita an der Kunstakademie in Münster. Joe entwirft Kostüme für Theater und Performance und hat Kostümbilder für P14 Jugendtheater-Produktionen an der Volksbühne in Berlin entworfen sowie für Physical Theatre-Stücke an der Folkwang Universität der Künste. In deren eigener Arbeit entwirft Joe Szenarien und Installationen aus physischen Kostüm-Charakteren und digitalen 3D-Animationen.

Credits

Konzept, Performance, Regie: Charlie Wyrsch
Co-Creation, Performance: Zoélie Guckert, Fine Kroke, Denis Okatan
Co-Creation: Sofia Olivia Holz
Kostümbild und Fotografie:
Joe Bauer
Dramaturgische Unterstützung: Stella Ruszkowski
Licht: Ferdinand Lando Vörtler
Besonderer Dank an: Doro Hülder

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IMPATIENTS | Charlie Wyrsch, Copyright Joe Bauer

IMPATIENTS. how to make a theatre piece without being depressed afterwards? nähert sich aus einer queerfeministischen Perspektive der Konstruktion von Wahnsinn, mentaler Gesundheit und der Pathologisierung von Queerness. Drei Performer*innen bilden einen (Bewegungs-) Chor, einen pathologisierten und pathetischen Körper. Widersprüchlich und widerspenstig. Einen ohnmächtigen und handlungsmächtigen Körper. Ein Körper, der jetzt auch endlich mal spricht in all seiner Widersprüchlichkeit und Vielstimmigkeit. Ein Körper, der lange genug geduldig war, patient war, Patient*in war.

Es ist der Versuch, die Worte, die über uns gesagt wurden, selbst in den Mund zu nehmen und darin umzudrehen. Es ist der Versuch, die revolutionäre Kraft der "Störung" zu finden, ohne den Schmerz zu verneinen. Es ist der Versuch, ein Theaterstück zu machen, ohne hinterher depressiv zu sein.

You don’t need to be fixed, my queens - it’s the world that needs the fixing – Johanna Hedva


XÊR | Elvan Tekin

Tanz | Sprache: keine

Bios

Elvan Tekin (Izmir, 1994) ist Tänzerin, Performerin, Choreografin und Community-Organisatorin und lebt in Berlin. Im Jahr 2023 wurde ihre Solo-Performance to be a fish in a raki bottle beim Tanztage Festival in den Sophiensaelen, Berlin, präsentiert. Kürzlich hat sie ihr Masterstudium in Choreographie am HZT, Berlin abgeschlossen. Derzeit arbeitet sie als Tänzerin mit Alex Baczyński-Jenkins für deren kommende Produktion zusammen, die im Tanzquartier in Wien Premiere haben wird.

Robert Prideaux ist bei ada studio für die Beleuchtung und die technische Arbeit zuständig. Robert ist ein Lichtdesigner, ein Künstler, ein Techniker. Er hat in England, wo er aufgewachsen ist, Kunst studiert und ist ein paar Jahre nach seinem Abschluss nach Berlin gezogen. Er begann in den Uferstudios als Techniker zu arbeiten, während er seine eigene Kunstpraxis weiterführte. Durch die Arbeit als Techniker auf der Bühne wurde ihm klar, dass er sich weiter in Richtung Lichtdesign entwickeln konnte. Da er als Techniker für andere Lichtdesigner arbeitete, sah er viele verschiedene Arbeitsweisen.

Saemi Jeong studiert Komposition seit 2018 bei Prof. Hanspeter Kyburz und ab 2023 Elektroakustische Musik bei Prof. Wolfgang Heiniger an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Ihre Stücke wurden bei mehreren Projekten und Festivals (ur)aufgeführt, u.a. beim M♀ZART Kammermusikfestival, Klangwerkstatt, Berliner Lautsprecherorchester. Seit 2019 gestaltet sie mit ihrem Kolleg*innen in Seoul die Konzertveranstaltung „Series of Combined Music“, bei dem jungen Komponisten*innen ihre Werke einem breiteren Publikum zuGehör bringen möchten. Sie ist auch als Mitglied des „Kollektiv Unruhe”, der Berliner Musiker*innen-und Komponist*innen Gruppe, aktiv.

Credits

Konzept, Choreografie, Aufführung: Elvan Tekin
Soundkomposition, Aufführung: Saemi Jeong
Bühnenbild: Camille Lacadee
Lichtgestaltung: Robert Prideaux
Kostüme: Isabelle Edi
Dramaturgie: Diego Agulló
Outside Eye: Ting An Yin
Mentoren: Ana Lessing Menjibar, Nik Haffner, Jefta Van Dinther

Eine Produktion des HZT-Berlin mit der Unterstützung von [LINK] Mentorship in artistic practice in choreography von Jefta Van Dinther zusammen mit Maja Zimmermann.
Gefördert durch den Hauptstadtkulturfonds (HKF) und die Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (IMPACT Förderung).

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XÊR | Elvan Tekin, Copyright Alejandro Ramos

X Ê R verbindet die sich verändernden Landschaften der Stimme, der Sprache, der Identität und des Körpers miteinander. Die Stimme wird zu einem fließenden Strom, der die existenzielle und pyhsische Präsenz des Körpers neu ausbalanciert und ausrichtet. Sie bewegt sich durch die Dimensionen der gesprochenen Sprache, des Schweigens, der Lautstärke und der Bereiche des Gehörtwerdens, des Verstandenwerdens - oder des Nicht Verstandenwerdens.

PUBLIKUMSVOLLVERSAMMLUNG | CHEERS FOR FEARS

Künstlerische Intervention

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Cheers for fears, Copyright Ingo Solms

Der Rechtsruck greift uns alle an, aber je nach Lebensrealität und sozialer Positionierung spüren es alle unterschiedlich stark. Gesellschaftliche Werte wie Gleichberechtigung, Teilhabe und Inklusion werden in Frage gestellt.'Multikrisen' und Rechtspopulismus bedeuten für die künstlerische Szene in Deutschland Einschränkungen und Angriffe. Und auch die Netzwerkinitiative Cheers for Fears, die in den letzten zwölf Jahren zahlreiche interdisziplinäre Verbindungen und Zusammenarbeiten in der (jungen) künstlerischen Szene NRWs initiiert hat, ist in ihrer Existenz bedroht.

Beim Hundertpro Festival eröffnet Cheers for Fears deswegen den Austausch zwischen allen, die sich fragen, was es jetzt zu tun gibt. In den Künsten und im Alltag. Für kurze Zeit wollen wir die Anonymität eines Theaterbesuchs unterbrechen und gemeinsam kleine und große Gesten des Widerstandes sammeln. Und uns klar werden: egal ob hinter, auf, unter oder vor der Bühne: wir sind nicht alleine.

Wir rufen hiermit zur Publikumsvollversammlung auf!

WALK & TALK IN THE PARK

Miteinander Unterwegs | Sprache: DE, ENG

Inmitten einer Zeit voller Widersprüche, Krisen und Umbrüche wollen wir nicht verstummen – sondern einander zuhören. Beim Walk and Talk laden Künstler*innen des HundertPro Festivals und Mitglieder des Ringlokschuppen Teams zum gemeinsamen Spaziergang im MüGa-Park ein.

Ein bewegter und bewegender Raum für Gespräche, offen für Fragen, Gedanken, Zweifel und Ideen.

Wir reden über das Festival, vielleicht über Kunst, über mögliche Zukünfte, gelebte Widersprüche; also über alles, was uns bewegt – und was wir bewegen können.

Im Stillstand ist noch nie eine Bewegung entstanden. Also: Lets walk & talk! ;)

Treffpunkt 19.45 Uhr, Drehscheibe vor dem Ringlokschuppen Ruhr


Moderation

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Mari Volar, Copyright Mari Volar

Mari Volar ist eine internationale Comedienne, Moderatorin und Eventproduzentin aus Estland. Sie ist ein regelmäßiger Bestandteil englisch-sprachiger Comedy-Programme auf dem gesamten Kontinent und hat in den letzten Jahren an einer Reihe von Festivals teilgenommen (Edinburgh Fringe, Tallinn Fringe, Women in Comedy Festival Manchester). Sie ist eine der Gründerinnen von Festrogen, dem ersten Comedy-Festival für Frauen in Luxemburg, und veranstaltet mit ihrem Kollektiv Random Things Comedy regelmäßig Comedy-Shows in Köln.

Ihr komödiantischer Stil ist energiegeladen und fröhlich, aber auch trocken. Dabei schafft sie den Spagat zwischen beobachtenden Witzen und der Realität des ständigen Außenseitertums. Mari ist stolz darauf, mehr Feminismus in ihre Comedy und mehr Comedy in ihren Feminismus zu bringen, und schafft so eine überdrehte Mischung aus beidem, die man einfach nicht verpassen darf. Dies ist ihr viertes Jahr beim Hundertpro Festival und sie ist schon total gespannt auf die diesjährige Ausgabe!

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Raphael Moussa Koone

Der Choreograf, Tänzer, Kurator, Speaker und Aktivist Raphael Moussa Hillebrand wurde 1982 in Hongkong geboren. Verwurzelt in Deutschland und Westafrika, aufgewachsen in Berlin und ausgebildet durch Hip Hop, schloss er im Juni 2014 sein Masterstudium Choreografie an der Universität der Künste - HZT Berlin ab. Seine künstlerische Arbeit ist eine Fusion von Körper und Sprache, eine kreative Reise durch dekoloniale Erzählungen, die das Publikum dazu einlädt, über festgefahrene Denkmuster nachzudenken. Als Ideengeber und Gründungsmitglied der weltweit ersten Hip-Hop Partei: Die Urbane, setzt er sich u.a. für Dekolonialisierung sowie Empowerment und kulturelle Vielfalt ein. Mit seinem Charme und seiner Offenheit ist Hillebrand ein Künstler durch und durch, der erkennt, dass der Körper ein Motor ist, um die soziale Unwucht in unserer Gesellschaft mutig zu überwinden. Im Jahr 2020 wurde er vom Deutschen Tanzpreis für seine herausragenden künstlerischen Entwicklungen im Tanz geehrt.

Eintritt Pay what you can (5/12/18/25€)

Ort Ringlokschuppen | Am Schloß Broich 38 | 45479 Mülheim an der Ruhr

Eine Koproduktion von

Gefördert durch