Im Dialog bleiben, aber wie ?!

Gesprächsreihe
Dienstag 21. Januar 2025, 19.00 Uhr

Info: Eintritt frei | Wir bitten um Anmeldung unter "Reservieren"

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Im Dialog bleiben, aber wie... in der Migrationsforschung?

mit Ahmad Mansour (Journalist & Autor) & Naika Foroutan (Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und
Migrationsforschung (DeZIM) und Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik an der Humboldt-Universität zu Berlin)

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Pressebild Foroutan, Copyright De ZIM

Naika Foroutan ist Professorin für Integrationsforschung und Gesellschaftspolitik am Institut für Sozialwissenschaften (ISW) der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie ist Gründungsmitglied des Berliner Instituts für empirische Integrations- und Migrationsforschung (BIM). Außerdem ist sie Direktorin des Deutschen Zentrums für Integrations- und Migrationsforschung (DeZIM), einem außeruniversitären Forschungsinstitut mit Ressortaufgaben zur Vernetzung der Migrationsforschung in Deutschland. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die Transformation von Einwanderungsgesellschaften und der Umgang mit Pluralisierung und Minderheiten in postmigrantischen Gesellschaften. Für ihre wissenschaftliche Arbeit erhielt sie u. a. den Wissenschaftspreis der Fritz-Behrens-Stiftung für exzellente Forschung 2012 und den Höffmann-Wissenschaftspreis der Universität Vechta 2016.

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Ahmad Mansour, Copyright Heike Steinweg

Ahmad Mansour ist Diplom-Psychologe und Autor aus Berlin. Geboren 1976 in Kfar Saba besitzt er die israelische und die deutsche Staatsangehörigkeit. 2018 gründete Mansour eine Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention, die verschiedene Projekte im Bildungs- und Integrationsbereich sowie in Justizvollzugsanstalten durchführt. Mansour engagiert sich zudem beharrlich gegen Antisemitismus. 2015 erschien sein
Buch »Generation Allah. Warum wir im Kampf gegen religiösen Extremismus umdenken müssen«, 2018 folgte »Klartext zur Integration – Gegen falsche Toleranz und Panikmache« und 2020 »Solidarisch Sein! Gegen Rassismus, Antisemitismus und Hass«. 2022 erschien im Verlag S. Fischer sein viertes Buch »Operation Allah. Wie der politische Islam unsere Demokratie unterwandern will«. Für seine Arbeit erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Carl-von-Ossietzky Preis für Zeitgeschichte und Politik, den Menschenrechtspreis der Gerhart und Renate Baum-Stiftung sowie das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Die theologische Fakultät der Universität Basel verlieh ihm 2022 die Ehrendoktorwürde.

Im Dialog bleiben, aber wie ?!

Es ist nun über ein Jahr her, dass die islamistische Hamas einen Anschlag auf Israel verübte. Der Terrorangriff hat eine Eskalation der Gewalt im nahen Osten ausgelöst, die unzählige zivile Opfer und Verletzte gefordert hat. Die Gesellschaft im Allgemeinen und die freie Szene im Speziellen sind über den Nahostkonflikt so gespalten wie wahrscheinlich noch nie. Der Gesprächsbedarf ist groß, die Sprachlosigkeit größer.

Als Ort der Zusammenkunft und des Dialogs versuchen wir, die unterschiedlichen und komplexen Lebensrealitäten der Menschen in Israel und Palästina zu verstehen und stehen für das Recht aller auf ein Leben in Frieden und ohne Angst. Wir sind in Gedanken bei allen Menschen in aktuellen Krisen- und Kriegsgebieten, die sich vor Bomben und Gewalt fürchten müssen.

Aus unserem Selbstverständnis heraus, als ein Theater der Vielen, der Multiperspektivität und Diversität sucht der Ringlokschuppen Ruhr die Differenzierung. Die liberale Haltung der Diversität braucht aber auch mehr Kontur. Falsche Narrative, die auch in der linken Künstler*innenschafft zirkulieren, müssen aufgedeckt, neue solidarische Verhandlungsräume erfunden und Antisemitismus und Rassismus klar benannt werden. Eine erstarkende rechtspopulistische Bewegung verschleiert ihren eigenen Antisemitimus oder nutzt diesen Vorwurf, um Ressentiments zu befeuern, indem sie ihn als ein Problem zugewanderter Menschen ausmacht. Häufig sind es aber auch postkoloniale Ansätze, die Antisemitismus in Subkulturen und Bewegungen, welche der freien Szene nahestehen, befeuern. Wir sagen: Der Kampf gegen Antisemitismus und Rassismus muss zusammengedacht werden – trotz aller Unterschiede und wegen aller Gemeinsamkeiten!

Denn es gibt Gegenbeispiele: Akteur*innen, Künstler*innen und Aktivst*innen, welche in ihren Arbeiten, Aktionen und Projekten die Auflösung der Opposition Palästina/Israel, Rassismus/Antisemitismus realisiert haben. Wir wollen diese Menschen zu Diskussion und Diskurs auf unsere Bühne einladen und das Spotlight auf diese wichtige Arbeit lenken, die auch als mutiges und idealistisches Gegenbeispiel, als hoffnungsvolles „es kann auch anders sein“ der aktuellen Realität entgegentritt. Damit wollen wir einen positiven Beitrag zum Diskurs über Antisemitismus ins Rollen bringen. Wie Antisemitismus und antimuslimischer Rassismus gemeinsam (!) überwunden werden können, ist dabei unsere Leitfrage.

Moderation: Referent*innen des Projektes zusammen_denken

Saloua Mohammed ist Referentin für Rassismuskritik und Rechtsextremismusprävention bei IDA-NRW. Sie ist Sozialarbeitswissenschaftlerin (M.A.) und lehrt an verschiedenen Hochschulen zu den Themen Rassismuskritik, Theorien der Sozialen Arbeit und Ideologien der Ungleichwertigkeit. Sie forscht als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TH Köln zu Ungleichwertigkeitsideologien in der Sozialen Arbeit.

Simon Sidney Hölscher ist Politikwissenschaftler, Historiker und Bildungswissenschaftler (M.A.) mit Fokus auf Erwachsenenbildung und Wissenschaftskommunikation. Er arbeitet in der Prävention von Rechtsextremismus und Gewalt sowie in der antisemitismuskritischen Bildungs- und Erinnerungsarbeit. Seine Forschungkon zentriert sich auf Antisemitismus als Querschnittsideologie in popkulturellen Kontexten.

Antisemitismuskritik und Rassismuskritik zusammendenken — Fachliche Unterstützung für die außerschulische pädagogische Arbeit mit jungen Menschen

Das Projekt zusammen_denken richtet sich an Fachkräfte und Multiplikator*innen aus der pädagogischen und politischen Bildungsarbeit und hat zum Ziel, Austauschräume und Vernetzungen zu schaffen, um sowohl den Konflikt als auch die hieraus resultierenden Konsequenzen für die pädagogische und politische Bildungsarbeit besprechbar zu machen. Ferner sollen der Diskurs über Zusammenhänge und Verschränkungen von Antisemitismus- und Rassismuskritik gefördert und pädagogische Handlungsmöglichkeiten im Umgang erarbeitet werden.

Gefördert durch die Antisemitismusbeauftragte des Landes Nordrhein-Westfalen.

Im Rahmen der Reihe "Antisemitismus - Mülheim diskutiert"

Mit dem Terrorakt am 7. Oktober 2023 hat die Hamas den schwersten Angriff gegen jüdisches Leben seit der Shoah begangen und infolgedessen das Leid zahlloser unschuldiger ziviler Opfer auf allen Seiten des Konflikts im Nahen Osten zu verantworten. Seit dem Angriff häufen sich auch in Deutschland wieder antisemitische Vorfälle.

Es sind verbale oder physische Angriffe, sie finden auf offener Straße, in Universitäten oder in Kulturinstitutionen statt - und sie hinterlassen uns bestürzt und fassungslos. Um diesen Aggressionen entschieden entgegenzutreten, ist es wichtig zu verstehen, in welchen Formen und mit welchen Mitteln sich antisemitische Positionen heute äußern.

Als sehr unterschiedlich in der Mülheimer Kulturszene wirkende Orte und Gruppen beschäftigen sich der Ringlokschuppen Ruhr, das Theater an der Ruhr, das Makroscope und das Theaterkollektiv KGI mit der Problematik des kontinuierlichen wie auch zunehmenden Antisemitismus und laden von November 2024 bis ins Frühjahr 2025 zu Vortrags- und Diskussionsveranstaltungen ein. Es entstehen jeweils eigene Reihen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ansätzen. Aufgrund der Relevanz des Themas möchten wir diese bündeln, um so das Thema gemeinsam in die Stadtgesellschaft zu tragen. Wir laden die Mülheimer*innen dazu ein, mit uns und den jeweiligen Gästen in den Dialog zu gehen.

Der Eintritt zu allen Veranstaltungen ist frei. Weitere Informationen unter: https://vier.ruhr/antisemitism...

Eintritt frei

Ort Ringlokschuppen | Am Schloß Broich 38 | 45479 Mülheim an der Ruhr

Gefördert durch