Leitbild

DAS TEAM

Das Team des Ringlokschuppen Ruhr besteht aus ca. 20 Personen mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen und Erfahrungen. Als Team arbeiten wir daran, Veranstaltungen unterschiedlicher Kunst- und Kulturformen zu konzipieren, zu organisieren und durchzuführen. Von Aufführungen im Bereich Tanz, Theater und Performance über Comedy, Kabarett und Konzert bis hin zu Lesungen und diskursiven Formaten. Die Synthese aus Kunst und Soziokultur prägt das Profil des Hauses.

Dieses Programm wird seit 2024 von einem künstlerischen Komitee kollektiv gestaltet und im gesamten Team umgesetzt. Jede Abteilung hat dabei einen eigenen Gestaltungsspielraum.

Gleichzeitig kommen aus dem Team stets Impulse, um das Programm zu ergänzen. Somit spiegeln sich unterschiedliche Perspektiven und Meinungen im Programm wider.

Wir sind darum bemüht, dass sich auch Menschen, die intersektional von Diskriminierung betroffen sind, in unserem Team wohlfühlen. Wir versuchen hierarchiefrei und kollektiv zusammenzuarbeiten.

Unsere Haltung

Wir möchten ein Haus für Viele sein und Menschen verschiedener Altersgruppen, Hintergründe, Erfahrungen ansprechen. Unser Anspruch ist es, Schwellen abzubauen und Kultur nahbar zu machen.

Wir sprechen uns gegen jede Form der Diskriminierung aus, sind uns aber auch darüber bewusst, dass wir in einer Gesellschaft leben, die von Machtstrukturen geprägt ist, die bis auf und hinter die Bühne wirken. Wir arbeiten daran, diese bewusst zu machen und abzubauen. Wir lernen, reflektieren und bilden uns als Team stetig dazu weiter.

Wir bemühen uns, die Kultur zur Stadtgesellschaft zu bringen – durch offene Türen und den Abbau von Barrieren, aber auch, indem wir aktiv auf die Mülheimer Stadtgesellschaft zu gehen. Als Teil von vier.ruhr betreiben wir den Stadt-Projekt-Raum vier.zentrale mit. Bei unseren kostenlosen Workshop- und Kursangeboten im Bereich SelberMachen können Menschen aus der Stadtgesellschaft selbst auf unserer Bühne stehen oder Einführungen zu Stücken erhalten.

Wir fördern Newcomer*innen und bieten ihnen eine Bühne zum Ausprobieren neuer Ansätze, zum Beispiel in Künstler*innen-Residenzen. Aber auch bereits in der freien Kunstszene bekannte, etablierte oder international arbeitende Künstler*innen und Kollektive stehen regelmäßig auf unseren Bühnen.

Der Besuch unserer Veranstaltungen soll nicht von den eigenen Ressourcen abhängen. Deshalb bieten wir Tickets für Theater, Tanz und Performance nach dem Prinzip „Pay what you can“ an und kooperieren mit dem KulturPott.Ruhr, der kostenfreie Tickets für Menschen mit geringem Einkommen ermöglicht. Wir streben an, Veranstaltungen vermehrt barrierearm sowie mit Übersetzung und Kinderbetreuung anzubieten. Das Gebäude und alle Bühnen sind mit dem Rollstuhl zugänglich.

Menschen, die Diskriminierungserfahrungen machen, sollen bei uns empowered werden. Seit ihrer Gründung 2016 unterstützen wir die Silent University Ruhr, eine Austauschplattform von geflüchteten und asylsuchenden Akademiker*innen. Wichtig ist hier, wie auch in unserem Programm, das von Diskriminierung betroffene Menschen ihre Expertise, Fachlichkeit und Wissen teilen können.

UNSERE UTOPIE: WAS WIR UNS WÜNSCHEN

Die Gesellschaft erscheint uns gespalten wie nie. Die soziale Schere klafft ökonomisch und sozial weiter auseinander. Menschen bleiben „unter sich“, in ihren Milieus. In dieser Kontaktlosigkeit verbreiten sich Vorurteile und Ausgrenzungen.

Wir wollen Kunst(räume) realisieren, in denen es möglich wird, das unterschiedliche Perspektiven aufeinandertreffen. In denen Menschen miteinander in Kontakt treten und in einen Veränderungsprozess kommen können. Gleichzeitig wollen wir gesellschaftliche Strukturen als Ganzes kritisch reflektieren.

Als Theater und Soziokulturzentrum wollen wir ein Ort der Begegnung sein. Wir suchen die Berührung der unterschiedlichen Kunstformen und ihrer Publika. Performances, zeitgenössischer Tanz oder experimentelles Theater gehören bei uns ebenso zum Programm wie Comedy, Kabarett, Live Musik und Neuer Zirkus.

Der Spielplan des Ringlokschuppen Ruhr soll gesellschaftliche Diversität und kulturelle Vielfalt widerspiegeln. Auf unseren Bühnen sollen Künstler*innen und Menschen stehen, die bisher gesellschaftlich zu wenig sichtbar werden.

Unsere Utopie ist ein gelungenes Zusammenleben. Die Kunst soll dafür Medium und Versuchslabor sein. Das Theater verstehen wir als gesellschaftlichen Ort des Austauschs und der Verhandlung. Ein Ort, an dem Menschen „ohne Angst verschieden sein“ können und an dem diese Unterschiede nicht zu Ungleichheit und Ausgrenzung führen, sondern als Potential von Vielfalt, Veränderung und gemeinsamen Fortschritts begriffen werden.