Denkmal der Industriekultur
"Der ehemalige Ringschuppen des Broicher Bahnhofs wurde um 1875 eingerichtet. In seiner heutigen Form besteht er seit 1918. In den Jahren 1914-1918 wurde die halbkreisförmige, eingeschossige Halle für Busse, also als Kraftwagenhalle umgebaut. Die in unverändertem Bauzustand überkommene Backstein-, Stahl- und Glaskonstruktion ist ein inzwischen sehr selten gewordenes Beispiel dieser Industriebaugattung. Die Anlage ist bedeutend für die Geschichte des Menschen, Arbeits- und Produktionsverhältnisse."
Eintragung als Denkmal vom 06. Oktober 1988
Das Gebäude, entstanden um die Jahrhundertwende im Rahmen des damaligen Reichsbahnausbesserungswerks Speldorf, diente bis zur Zerstörung der vorgelagerten Drehscheibe im Jahre 1943 zur Unterstellung von Dampflokomotiven, die vom zugehörigen Wasserturm versorgt wurden. Ab den fünfziger Jahren war im Ringlokschuppen bis 1968 die Zentralstelle der Bundesbahnbusse untergebracht und anschließend von einem im Gelände ansässigen Fuhrunternehmen lediglich als Reparaturwerkstatt genutzt.
Für die Landesgartenschau 1992 wurde das Areal zwischen Ruhr und Ringlokschuppen zu einem großen Park umgestaltet und das Gebäude in Absprache mit der Denkmalschutzbehörde völlig neu strukturiert und erweitert.
Heute gibt es vier Theaterbühnen im Inneren des Gebäudes und davor eine Freilichtbühne an der Stelle der ehemaligen Drehscheibe. Der Ringlokschuppen Ruhr ist eine Koproduktionsstätte für zeitgenössisches Theater, Performance und Tanz in Mülheim. Regionale und internationale Künstler, aktuelle gesellschaftliche Diskurse und vielfältige Kunstformen treffen hier aufeinander. Neben der Vielzahl von Produktionen im Theaterraum initiiert das Theater partizipative Kunstprojekte im Stadtraum.