Kaputtalismus
Robert Misik
„The best way to predict the future is to invent it“ – so formulierte der US-amerikanische Informatiker Alan Kay einmal die Erfahrung, dass wir die Zukunft nicht kennen können, aber alles dafür tun müssen, sie in unserem Sinne zu gestalten. Robert Misik fasst in seinem Buch Kaputtalismus die Debatten um die Krise des Kapitalismus zusammen; seine zentrale These lautet: Die Krise der Gesellschaftsform, in der wir heute leben, ist so umfassend, dass es nicht genügt, mit Umverteilung gegenzusteuern. Das gesamte System muss neu gedacht werden.
Nicht erst seit dem griechischen Schuldenskandal stellen sich Ökonomen weltweit die Frage: Wie konnte der westliche Kapitalismus in eine so schwere Krise geraten? Die gegenwärtige Lage ist durch drei wesentliche Faktoren gekennzeichnet: Explodierende Verschuldung, niedrige Wachstumsraten und gravierender Anstieg von Ungleichheit. Diese Faktoren sind unmittelbar miteinander verbunden. Niedrige Wachstumsraten erschweren die Rückzahlung der Verbindlichkeiten. Die wachsenden Schulden führen zu mehr Ungleichheit, denn die Schulden der einen sind das Vermögen der anderen. Irgendwann kommt es zu immer massiveren Zahlungsausfällen und Insolvenzwellen. Ist die kapitalistische Weltordnung am Ende? Welche Alternativen gibt es? Robert Misik gibt erhellende Antworten auf diese Fragen.
Robert Misik (Wien) ist ständiger Autor der tageszeitung, von profil und Falter und einer der streitbarsten linken Publizisten seiner Generation. Auf der Website des Wiener Standard betreibt er die wöchentliche Videokolumne ‚FS Misik‘. Von ihm erschienen u. a. Anleitung zur Weltverbesserung, Das Kultbuch, Genial dagegen, Marx für Eilige und Was Linke denken. 1999 erhielt Misik den Bruno-Kreisky-Preis für das politische Buch. 2009 wurde er mit dem Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik geehrt. Er ist Journalist des Jahres in der Kategorie Online 2010.
misik.at
Gerd Herholz ist wissenschaftlicher Leiter des Literaturbüros Ruhr e.V.