Hagen Rether
Liebe
„Wir können die Welt nicht retten? Ja, wer denn sonst?“ Es ist kein
klassisches Kabarett, was Hagen Rether seinem Publikum serviert, sondern
eher ein assoziatives Spiel, ein Mitdenkangebot. Der Kabarettist
verweigert die Verengung komplexer Zusammenhänge und gesellschaftlicher
wie politischer Absurditäten auf bloße Pointen. Auch das Schlachten von
Sündenböcken und das satirische Verfeuern der üblichen medialen
Strohmänner sind seine Sache nicht, denn die Verantwortung tragen schließlich nicht allein „die da oben“.
Rethers LIEBE ist tragisch, komisch, schmerzhaft, ansteckend: Das ständig mutierende Programm mit dem immer gleichen Titel verursacht nachhaltige Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und stiftet zum Selberdenken und - handeln an. Bis zu dreieinhalb Stunden plädiert der Kabarettist leidenschaftlich für Aufklärung und Mitgefühl, gegen Doppelmoral und konsumselige Wurstigkeit: Wandel ist möglich – wenn wir wollen.