Residenz Nora Amin
Nora Amin
Während dieser Residenz erforscht die Choreografin, Performerin und Sängerin Nora Amin erneut die Performativität des Rituals. Inspiriert von ihrem ägyptischen und arabischen Erbe, konzentriert sich Nora Amin dabei auf die Ausdrucksformen von Trauer, Leid und Heilung. Zusammen mit ihrem künstlerischen Partner Ehab Abdellatif, der sich mit Musikkomposition und Klang-/Bilddesign beschäftigt, mischt Nora die Vokalisierung mit Bewegung, um das Potenzial für ein ganzheitliches Tanzritual zu entwickeln. Dabei überschreiten Stimme und Körper die Gegenwart und die Grenzen des Selbst, um Erinnerungen an die Vorfahren und geliebten Verstorbenen wiederzubeleben.
In Ritualen allgemein versammelt sich die Gemeinschaft und verstärkt so die Solidarität und die Empathie füreinander.
Für die Abschlusspräsentation dieser Residenz laden die Künstler*innen das Publikum zu einem Ritual der Empathie, der gegenseitigen Heilung und des Miteinander-Seins ein.
Nora Amin:
Nora Amin ist Choreografin, Tänzerin, Theaterregisseurin, Autorin und Wissenschaftlerin. Sie gründete die Lamusica Independent Theatre Group in Ägypten (2000), wo sie 54 Tanz-, Theater- und Musikstücke choreografierte, inszenierte und produzierte. Im Jahr 2011 gründete sie das landesweite ägyptische Projekt für das Theater der Unterdrückten und dessen arabisches Netzwerk im Sudan, Marokko und dem Libanon. Seit 2015 wohnt sie in Berlin. Sie war Stipendiatin der Akademie der Künste der Welt (Köln, 2015), Valeska-Gert-Gastprofessorin für Tanzwissenschaften (Freie Universität Berlin, 2018) und ist seit 2018 Dozentin für Tanzworkshops u.a. bei Tanzfabrik, Berlin Mondiale und Sasha Waltz & Guests. Sie ist Expertin/Beraterin beim LAFT, ehemalige Mentorin des MENA-Ausbildungsprogramms des Goethe-Instituts und Vorstandsmitglied des German Center of the International Theater Institute. Sie hat an der Universität Hildesheim im Bereich Darstellende Künste und Kulturpolitik promoviert.
Zu ihren aktuellen Veröffentlichungen gehören: Migrating the Feminine / Weiblichkeit im Aufbruch (MSB, Matthes & Seitz, 2018) und Dance of the Persecuted / Tanz der Verfolgten
(MSB, Matthes & Seitz, 2021) ein feministischer Ansatz zur
Dekolonisierung des Baladi Dance / Raqs Sharqi. Sie kuratierte die
Jahrestagung des Internationalen Theaterinstituts (ITI) zum Thema Gleichberechtigung in den transkulturellen darstellenden Künsten (2021) und war Ko-Kuratorin des Symposiums #access #diversity in Dance des Dachverbands Tanz Deutschland im Rahmen des jährlichen Deutschen Tanzpreises (2021) sowie des Symposiums Equity & the Performing Arts von Save the World in Zusammenarbeit mit dem Theater Treffen, der Akademie der Künste Berlin und dem ITI (2022).
Sie ist Co-Kuratorin/Kreatorin des Masterstudiengangs Participation, Communities, Activism an der Schule für zeitgenössischen Tanz The Place, London. Sie ist Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des Konferenz/des Festivals Performing Tangiers und der von Eugenio Barba und Julia Varley gegründeten BarbaVarley Fondacione, die von Arianne Mnouchkine geleitet wird.
Ihre Arbeit umfasst feministische Diskurse, Themen der Unterdrückung, Kolonialität und Traumaheilung. Ihre jüngsten Tanzkreationen sind My Dance, Live Archive, Embodying Voice Rituals und Re-rooting.
Ort
Ringlokschuppen | Am Schloß Broich 38 | 45479 Mülheim an der Ruhr