Signifying Ghosts
Nelisiwe Xaba / Rafaële Giovanola (CocoonDance Company) / Vera Sander
Die Gegenwart ist vielen Menschen ein Gespenst geworden. Eine widersprüchliche Erscheinung zwischen Vergangenheit und Zukunft, Jenseits und Diesseits, Indifferent, unheimlich und immer schwerer zu greifen.
Die drei außergewöhnliche Choreografinnen Nelisiwe Xaba, Rafaële Giovanola (CocoonDance Company) und Vera Sander haben keine Angst vor Gespenstern. Sie stehen mit ihren vorangegangenen Projekten für die Vermittlung zwischen Afrika und Europa und sehen im Gespenstischen einen Zustand, der das Potential hat einen Schwellenraum zu eröffnen, an dem sich die Grenzen der Gegenwart auflösen und verflüssigen.
Wo höre ich auf, wo fängst du an? Mit Signifying Ghosts stellen sie sich der Herausforderung ihre eigenen Prägungen und kulturellen Werte radikal zu überprüfen. Sie nehmen ihre Arbeiten erneut in den Blick und überantworten diese wechselseitig ihren Mitstreiterinnen. Die dabei in Afrika und Deutschland entstandenen Arbeiten Ex-Situ, Nullstelle und Fake News sind interkulturelle Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewordensein, das sich eindeutigen Festschreibungen entziehen will und Identität als notwendigen Fixpunkt des Zusammenlebens radikal in Frage stellt.
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Pour beaucoup de gens, le présent est devenu un fantôme. Les trois chorégraphes Nelisiwe Xaba, Rafaële Giovanola (CocoonDance Company) et Vera Sander n'ont pas peur des fantômes. Les œuvres créées en Afrique et en Allemagne sont des confrontations interculturelles avec sa propre évolution et remettent radicalement en cause le principe d'« identité » en tant que repère indispensable du vivre ensemble.
EX-SITU | Rafaële Giovanola
„Ex-Situ“ ist aus der erneuten Lektüre früherer choreografischer Arbeit der Gruppe entstanden. Der neue Impuls für diese Arbeit liegt darin, diese heterogenen Körper zu einem Ganzen, einem vollständigen Organismus zu formen, zusammengehalten durch eine Haut, durch seine Zellen, Organe und Glieder.
VON UND MIT: Ibrahima Camara, Fa-Hsuan Chen, Martina De Dominicis, Álvaro Esteban, Léonce Noah, Werner Nigg, Sanga Ouattara // CHOREOGRAPHIE: Rafaële Giovanola // KOMPOSITION: Jörg Ritzenhoff // KOSTÜME: Rafaële Giovanola, Fa-Hsuan Chen // LICHTDESIGN: Florent Blanchon // DRAMATURGIE: Rainald Endraß // PRODUKTIONSLEITUNG: Daniela Ebert
NULLSTELLE | Vera Sander
„Nullstelle“ ist eine interkulturelle Begegnung zweier Tänzer, die den Raum mit Echos ihrer selbst an-füllen. Dafür ist weniger Wissen gefragt als vielmehr eine Form der Kommunikation, die sich unseren Kategorien vorderhand noch entzieht.
VON UND MIT: Ibrahima Camara, Werner Nigg // CHOREOGRAPHIE: Vera Sander // KOMPOSITION: Dirk Specht // LICHTDESIGN: Florent Blanchon
FAKE N.E.W.S | Nelisiwe Xaba
„Fake N.E.W.S.“ ist ein Tanz-Video-Hybrid, ein Stück, das das projizierte Bild, den Screen in den Fokus rückt – als eine magische Box, eine überwältigende Lichtkreatur, die dem menschlichen Körper gegenübergestellt wird. Der Bildschirm wird zur Realität, er verwandelt Körper in göttliche Wesen. In „Fake N.E.W.S.“ findet der Tanz in Echtzeit statt und stellt das Publikum kontinuierlich vor die Entscheidung, zwischen dem Bild und der Live-Performance zu wählen.
CHOREOGRAPHIE: Nelisiwe Xaba // TÄNZER*INNEN: Martina De Dominicis, Álvaro Esteban, Greta Salgado // VIDEO, MUSIK: Mocke J Van Veuren // LICHTDESIGN: Florent Blanchon
Außerdem finden am 15. Juni im Ringlokschuppen ein Aktionstag zum Thema Afrika mit verschiedenen Schwerpunkten statt: