Fin de Mission
kainkollektiv / Martin Ambara / OTHNI (Objet Théâtrale Non Identifié)
Eingeladen zur Internationalen Plattform SHIFTING PERSPECTIVES des Berliner Theatertreffens 2017
Als 1607 mit Monteverdis Orfeo die erste Oper
der Weltgeschichte zur Aufführung kommt und darin Eurydike das Boot in
Richtung Unterwelt besteigt, da legt weit entfernt an einem
westafrikanischen Strand ein weiteres Boot ab, beladen mit „menschlichen
Ware”…
kainkollektiv und OTHNI (Yaoundé, Kamerun) entwerfen eine kamerunisch-deutsche Oper(ation) über das Gedächtnis der Sklaverei. Während Europa seine humane moderne Gesellschaft kreiert, läuft die Geschichte der Sklaverei als verdrängte Rückseite und wie eine Bedingung für den Aufstieg der Kolonialmächte immer mit. In der Begegnung höchst unterschiedlicher Musiktraditionen entsteht eine neue Klanglandschaft: von Klage- und Totenliedern über Arbeiter- und Widerstandsgesänge bis hin zum europäischen Opernrepertoire. Eine Musiktheater-Performance, die das in Afrika und Europa verdrängte Erbe aus den Untiefen der Geschichte heraufholt, bis es uns im buchstäblichen Sinne um die Ohren fliegt… Eine Mission am Ende aller Missionen, mithin eine Mission ohne Auftrag.
Besetzung
Konzept und Inszenierung kainkollektiv (Fabian Lettow / Mirjam Schmuck) und Martin Ambara (OTHNI) Bühne herrwolke Kostüm Alexandra Tivig Produktionsleitung Mina Novakova Technische Leitung Stefan Göbel Technische Assistenz Valéry Kwongue Ebouele Ausstattungs- und Produktionsassistenz Kathrin Ebmeier
Von und mit Antoine Effroy, Catherine Jodoin, David Guy Kono, Carsten Langer, Madeleine Pélagie Nga Alima, Rasmus Nordholt-Frieling, Kerstin Pohle, Nils Voges, Edith Voges Nana Tchuinang, Jean Calvin Yugye